Am zweiten Practicetag der Simple Session 2014 ließen die Fahrer sich nicht davon beirren, dass es schon zu unchristlichen Zeiten (10 Uhr morgens) losging. So langsam zeichnet sich ab, wer in der Saku Suurhall morgen in den Vorläufen den Ton angeben wird. Die Ergänzung von zwei kleinen Plattformspines auf einer Seite des Bowls führte zum Erreichen wahnwitziger Geschwindigkeiten, insbesondere bei Daniel Wedemeijer und AJ Anaya, die keinen Transfer ausließen. Die größten Höhen über der Jumpbox erreichte Tom Justice mit massiv geklickten 3er-Variationen. Daran muss Felix Prangenberg noch ein bisschen basteln, aber er hat versprochen, morgen bei seinen massiv geboosteten 3ern noch die Hände wegzunehmen.
Auf der Grindseite des Parcours präsentierte sich Garrett Reynolds in Bestform und zeigte den restlichen Fahrern, was sie in drei bis vier Jahren für Tricks lernen können. Ich nehme alles zurück, was ich gestern über ihn behauptet habe. Daniel Tünte erfand innerhalb von zehn Minuten drei auf Hopover Fakie 50-50s basierende Kombos am Rail, als wäre es nichts und Broc Raiford bediente sich wieder einmal des Uprails, um es per Hopover und 360-Variationen zu verlassen.
Insgesamt kommen die Fahrer deutlich besser als gestern mit den Obstacles klar und das Gemecker über den Parcours ist zum Erliegen gekommen.
Wo viel Licht ist, ist leider auch viel Schatten. Die Verletztenliste sieht so aus:
Der ohnehin schon lädierte Kiam Hashemi hatte nach einem missglückten Ausweichmanöver die Faxen dicke und ließ das Practice Practice sein.
Michael Beran blieb beim Monstercarve in den Bowl an der Ecke einer Quarterpipe hängen. Seine Simple Session dürfte vorbei sein, vor allem, weil er sowieso wegen seines kaputten Kreuzbandes noch gar nicht wirklich hätte fahren dürfen.
Stevie Churchill machte nach einem 180 über das gesamte Grindobstacle in der Mitte die Schildkröte inklusive Hinterkopfeinschlag (siehe Video) und verabschiedete sich mit mindestens einer Platzwunde ins Krankenhaus. Wahrscheinlich hätte ihn ein Helm vor diesem Trip bewahrt.
Ola Selsjord zog einen 540 Flair ein bisschen zu sehr Richtung Flat und wurde ins Krankenhaus gebracht, weil er sich bei dem Slam irgendwas in die Seite gerammt hat.
Diogo Santos läuft mit einem hübschen Swellbow herum und Dan Paley hat sich sein Knie angeschlagen. Es ist unklar, ob die beiden morgen fahren können.
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