Race auf der freedombmx Seite? Das finden bestimmt nicht alle super. Aber wenn schon einmal ein Supercrossrennen in der Nähe stattfindet und man sich wie wir für BMX interessiert, dann kann man da ruhig vorbeigucken, oder etwa nicht?! Zugegebenermaßen ist es schon etwas länger her, dass wir über ein Rennen berichten (Zwolle war das letzte), aber uns hat interessiert, wie sich BMX-Race auf dem Weg zu Olympia so macht.
Die Supercross-Serie wird in fünf Stopps ausgetragen: Pietermaritzburg (Südafrika), Chula Vista (USA), Sarasota (USA), London (England) und Papendal/Arnheim (Niederlande). Dazu kommt noch die WM in Kopenhagen. Die Strecke in Papendal entspricht der Strecke, die auch auf den Olympischen Spielen in London steht (wobei es wohl wird wohl noch ein paar Änderungen geben wird).
Alles in allem ist der Track in Papendal eins: sehr groß! Um es mit den Worten von Oliver Fuhrmann zu sagen: “Hier ist alles 10 bis 15 % zu groß.” Dementsprechend lehnten viele weit angereiste Fahrer dankend ab, als die Timetrials anstanden und sind einfach nicht mitgefahren. Stürze waren die Tagesordnung und viele Fahrer sind nicht bis ins Ziel gekommen.
Kein Wunder bei einem 465 Meter langem Track, der mit einem riesigen Startturm ausgestattet ist und dessen erster Sprung zwölf Meter lang ist. Dazu kommen noch technische Abschnitte auf der dritten Geraden und ein Stepup-Jump auf einen Container, bei dem man nur mit optimalem Speed hochkommt. Da man vorher aus einer S-Kurve mit Hip kommt, ist das nicht gerade einfach. Als ich einige Fahrer auf den Container klettern sah, erinnerte mich das stark an den Film Rad. Hatte ich erwähnt, dass bei den Timetrials die Damen mit 54 km/h und die Männer mit 58 km/h den Startturm verlassen?
Wie gesagt, danach kommen 12 Meter Airtime … Der Track war teilweise so schwierig zu fahren, dass zum Beispiel am Vortag ein Double der Frauen-Line noch flugs in einen Table umgebaut wurde.
Bei den Finalläufen (es ging über Achtelfinale bis zum Finale) ging es bei jedem einzelnen kräftig zur Sache und Stürze blieben nicht aus. An diesem Tag wurden eindeutig mehr BMXer vom Platz getragen, als bei jedem noch so großen Freestyle-Contest. Sowohl die Frauen als auch die Männer schenkten sich nichts auf der Strecke und es wurde BMX-Race vom Feinsten geboten. Bei den Männer waren leider nur zwei Deutsche dabei (Thorsten Lindenmeyer und Maik Baier), jedoch kamen die beiden nicht über das Achtelfinale hinaus.
Bei den Frauen sah es ähnlich aus: Regula Runge schaffte es bis ins Viertelfinale, aber leider nicht weiter. Am heftigsten ging es im Elite Men Finale ab. Marc Willers aus Neuseeland fuhr einen Start-Ziel Sieg ein und schon nach der zweiten Geraden passierte nichts mehr auf den vorderen vier Plätzen. Marc fuhr einfach allen davon.
Erwähnen sollte man übrigens auch, dass es die Schwester von Alex Valentino bis ins Halbfinale geschafft hat und vorher das Gesamtklassement nach dem letzten Rennen in Südafrika anführte.
Ich gebe zu, ich bin mit den schlimmsten Befürchtungen nach Papendal gefahren, denn bei meinen letzten Rennen hatte ich immer totalen Stress mit Offiziellen und hier spielte schließlich die UCI auch noch eine Rolle. Aber das absolute Gegenteil war diesmal der Fall: Kompetente und vor allem hilfreiche und nette Menschen waren für die Durchführung verantwortlich. Ein dickes Lob an dieser Stelle! Das war sicherlich nicht mein letztes Rennen! Trotz der Sattelstangen, die weit über Flatland-Niveau lagen, haha …
Ach ja, Ergebnisse gibt es natürlich auch:
Text/Fotos: Kay Clauberg
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