Fettarmemilch hatte zum Streetjam nach Gießen geladen, und trotz einer äußerst schlechten Wettervorhersage folgten ein Haufen Leute der Einladung, die sich selbst von einigen Regenschauern nicht davon abhalten ließen, verrücktes Zeug zu machen.
Bei allen drei Spots ganz vorne mit dabei war Munya Zana aus Kassel, den einige von euch bestimmt noch vom Rambazamba-Jam im letzten Jahr kennen, als er den äußerst sinnlosen, gefährlichen, aber auch erfolglosen Versuch startete, das lange Erfurter Wassergap zu bezwingen, was nicht an der Distanz, sondern an dem Zaun scheiterte, der auf einmal vollkommen unerwartet in der Landezone auftauchte. Und auch an diesem Tag gab der Mann mit dem blauen Auge natürlich wieder alles und sorgte für so manch ungläubiges Kopfschütteln. So z. B., als er in strömenden Regen und mit komplett rutschigen Plastikpedalen versuchte, ein Doubleset per 180 zu bezwingen. Ihr könnt euch vorstellen, was seine Füße bei der Landung veranstaltet haben …
Nicht minder gestört war Robby Grimm aus Siegen unterwegs, der bereits am ersten Spot erzählte, dass er eigentlich gar nicht fahren dürfe, weil sein Schlüsselbein lädiert sei. Wohl gemerkt, zu diesem Zeitpunkt hatte er bereits diverse Einschläge bei seinen Hopover-Pedalcrooked-Versuchen hinter sich. Von Mat Hoffman ist der Spruch überliefert: „Wenn du nach einem Contest noch gehen kannst, dann hast du nicht alles gegeben.“ Robby scheint sich diese Worte zum Lebensmotto gemacht zu haben und fuhr einfach weiter. Erst beim Best-Trick-Contest im Ghettopark war für ihn Schluss. Denn seine Nohander-Variation (in einem Sprung vor und hinter dem Oberkörper klatschen) sprang er zwar souverän ins Flat hinter der Hausdach-Pyramide, aber sein Schlüsselbein hatte nun endgültig die Nase voll und quittierte den Dienst.
Zu diesem Zeitpunkt war es auch schon ein wenig frisch unter der ansonsten sicher total gemütlichen Autobahnbrücke geworden und so wurden noch schnell ein paar Bratwürste verdrückt, am Lagerfeuer Neuigkeiten ausgetauscht und dann zerstreute sich die Bande in alle Winde. Bis zum nächsten Mal!
Musik: Merge – Ego (Exit God Out)
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