Gleich vier deutsche Pros haben sich in den letzten Tagen ausgeschaltet und werden die nächsten Wochen auf der Krankenstation verbringen. Wir fassen für euch zusammen, wen es erwischt hat und was da eigentlich genau los war.
Den Anfang machte Mitte letzter Woche David Reincke aus Hannover, dessen Kreuzband es nicht so richtig gut fand, dass er bei einem Tailwhip-Transfer in der Yard-Halle ausgestiegen war und das deshalb anschließend von einem Arzt wieder zusammengeflickt werden musste. Wenn alles glatt geht, kann David in frühestens fünf Monaten wieder damit anfangen, extrem stylisch Rad zu fahren.
Als nächstes war Markus Reuss aus Wuppertal an der Reihe, der am vergangenen Wochenende auf den „Kings of Extreme“ in Leipzig Shows gefahren ist und sich dort im Training eine Schultereckgelenksprengung (Tossy 3) zugezogen hat. Zum Verhängnis wurde ihm ein Geradeaussprung über einen, zugegeben, nicht gerade kurzen Hügel, bei dem sich nach der Landung sein Vorderrad im weichen Rindenmulch quer stellte, woraufhin er kopfüber in einen anderen Hügel knallte. Markus merkte zunächst gar nicht, dass seine Schulter kaputt war und wollte noch sein Rad aufheben. Als unter seinem T-Shirt dann aber die berüchtigte „Klaviertaste“ zum Vorschein kam, war ihm sofort klar, dass ein Trip ins Krankenhaus auf dem Programm stand. Eine ambulante Op ist für heute angesetzt und danach sind für ihn mindestens sechs Wochen Pause angesagt.
Ähnlich unglücklich verlief die Reise nach Leipzig für Markus „Monkey“ Braumann aus Berlin. „Ich habe während der Show einen Double Whip gemacht und musste feststellen, dass man trotz aller Routine niemals das Risiko unterschätzen sollte“, schreibt er uns aus dem Krankenbett. „Ich hatte etwas zu viel Lehnung nach rechts und bei diesem großen Sprung und der entsprechenden Geschwindigkeit war das schon zu viel. Auf jeden Fall hat sich mein Vorderrad in die Landung gegraben und von da an kann ich mich an nichts mehr erinnern. Sergej [Geier] stand direkt daneben und meinte, ich sei mit Händen am Lenker direkt auf das Gesicht gefallen. Ich war ungefähr 15 Sekunden K. o.“ Später im Krankenhaus dann folgende Diagnose: Schädel-Hirn-Trauma, geprellte Wirbelsäule, gerissenes Bändchen zwischen dem ersten und zweiten Halswirbel und einige kleinere Prellungen. Wenn alle Verletzungen problemlos heilen, darf Monkey in sechs bis acht Wochen wieder loslegen.
Als letztes haben wir noch Sven „Sprosse“ Lehmann, der recht unerwartet bei dem „Dead Sailor Jam“ in Mühlhausen auftauchte (unser Video von der Veranstaltung kommt übrigens morgen). Unerwartet insofern, weil sich Sven in den letzten Monaten äußerst rar gemacht hat und laut eigener Aussage seit dem KHE-Frankreich-Roadtrip im letzten Frühjahr kein BMX mehr gefahren ist – was ihn allerdings nicht daran hinderte, auf einem geliehenen Rad am Contest teilzunehmen. Flairs und 540 Nosepicks gingen auch noch erstaunlich gut, aber dann wurde ihm ein Barspin to Opposite Tailtap zum Verhängnis, bei dem er etwas schief landete und sich ungebremst in den Hallenboden meißelte. Sah äußerst schmerzhaft aus, aber eigentlich schien er den Sturz realtiv gut weggesteckt zu haben. Am nächsten Tag konnte man dann jedoch folgende Statusmeldung auf seiner Facebook-Seite lesen: „Meine Milz ist gerissen liege im krankenhaus !!!:((Intensive Station warten bis ich weiteres höre vieleicht Not op :(( ich könnte kotzen !! Over und out !!!“
Wir wünschen allen Verletzten eine schnelle Genesung!
Fotos: der unvergleichliche xmx
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