Ich bin faul und ich habe keine Ahnung von Webseiten. Das waren ziemlich lange die Gründe dafür, dass ich keine eigene Webseite hatte. Mein erster Kontakt mit tumblr war ein Blog, der ausschließlich aus lustigen Pornobildern bestand. Die URL kann ich aus offensichtlichen Gründen nicht posten (This is a family restaurant.) und so lustig war der auch nicht. Jedenfalls weiß ich dank Jan Beckmann und dem unseligen Barcelonatrip 2010 um die Existenz von tumblr. Faul war ich aber immer noch und so dauerte es eineinhalb Jahre, bis ich mich durchringen konnte, einen eigenen tumblr anzulegen. Darum soll es hier aber nicht gehen, sondern darum, was man mit tumblr anstellen kann, was daran gut ist und was nicht.
The good: Es ist kostenlos und es ist einfach. Es hat mich eine halbe Stunde gekostet, alles so zu haben, wie ich es gerne haben wollte. Es gibt hunderte verschiedene Templates, die man auch alle den eigenen Wünschen anpassen kann, wenn man sich schon ein bisschen mit HTML und so Gedöns auskennt. Man kann alles posten, was man gerne möchte, wobei die meisten tumblrs ihren Schwerpunkt auf Fotos legen.
Wer eigene Fotos postet, kriegt durch die Anzahl der Reaktionen ein relativ klares Feedback, was gut ankommt und was nicht. Bei mir waren das vor allem Schwarzweißfotos, Gegenlichtfotos und Fotos von international bekannten Fahrern wie Dakota Roche und Brett Banasiewicz.
The bad, the ugly: tumblr hat eine Reblog-Funktion. Wenn ich ein Foto poste, kann das jede_r andere mit einem Klick in seinen eigenen tumblr einbauen. Die Quellenangaben bleiben zwar erhalten, aber genau diese Funktion sorgt dafür, dass 98% aller Blogs auf tumblr ausschließlich aus fremden Material bestehen, was mich ziemlich langweilt. Es geht den meisen User_innen nicht so sehr darum, eigenen Kram zu posten, sondern mehr darum, die coolsten Bilder zusammenzustellen. Das funktioniert zum Beispiel bei fuckyouverymuch noch, weil die Bilder mit Bildunterschriften versehen und sehr sorgfältig ausgewählt werden, eskaliert aber leider viel zu oft in totale Beliebigkeit, wo einfach jedes Bild mit einem BMX drauf gerebloggt wird und sich in der Nachbarschaft von Skatefotos, Autos, Kifferfotos und halbnackten jungen Mädchen wiederfindet.
Hier ist noch eine Liste von spannenden tumblr-Blogs, die irgendwas mit BMX zu tun haben:
vincentperraud.tumblr.com: Vincent Perraud ist ein freier Fotograf aus Frankreich, der schon öfters für die freedombmx gearbeitet hat. Er postet Fotos aus seinem reichhaltigen Archiv und manchmal aktuelleren Stuff.
edwindelarosa.tumblr.com: Edwin de la Rosa fotografiert inzwischen nicht nur Klamotten für Animal, sondern macht auch noch jede Menge wunderbare Schnappschüsse auf den Straßen New Yorks.
sxrg.tumblr.com: Sergey Pograsheskys Fotos sind unscharf, über- oder unterbelichtet, verstaubt, verkratzt und aus der Hüfte geschossen. Ich mag sie.
olivejuuuuice.tumblr.com: Nuno Oliveira von Defgrip fotografiert wie zu erwarten jede Menge stylische Dinge. Manchmal auch ein BMX-Rad.
onthewaywithalex.tumblr.com: Alex Valentino schleppt seine DSLR mit auf Reisen und bearbeitet die Bilder, als würde er alles auf abgelaufenen Filmen festhalten.
danielbenson.tumblr.com: Richtig viel ist bei Daniel Benson in letzter Zeit nicht passiert. Wahrscheinlich ist er einfach zu busy mit The Albion. Das, was da ist, lohnt den Besuch aber allemal.
sandycarson.tumblr.com: Sandy Carson, früher für Standard und Federal unterwegs und inzwischen Fotojournalist, postet fast täglich superbe Bilder, die in der Regel nichts mit BMX zu tun haben.
martinohliger.tumblr.com: Jeden Tag ein Bild aus den letzten fünf Jahren ohne jedes System.
BMX-Firmen sind der Plattform nicht so zugetan. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit zu erheben, fallen mir nur die tumblr von Almond, Subrosa, Fairdale und Quintin ein.
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