Im Lager von kunstform gibt es nicht nur jede Menge BMX-Teile, sondern auch ein paar Streetobstacles, auf denen bei Wind und Wetter Grindsport betrieben wird. Im Jahr 2014 fand an dieser Stelle zum ersten Mal die kunstform Stock Session statt, damals noch im ganz kleinen Rahmen. Zwei Jahre später hat sich die Veranstaltung zur inoffiziellen Weihnachtsfeier der BMX-Szene von Baden-Württemberg gemausert, für die am vergangenen Wochenende sogar Fahrer aus Berlin und Italien nach Stuttgart gekommen waren. Doch bevor es im Keller des Stuttgarter Shops und Mailorders um den besten Trick ging, wurde sich vorher bei einer entspannten „Voucher for Tricks“-Session im Indoorpark am Pragfriedhof warmgefahren.
Anschließend ging es zum Shop, wo bereits der nächste Programmpunkt der kunstform Stock Session 2016 mit den Hufen scharrte: ein Best-Trick-Contest für die Kids. Jeder Starter hat fünf Versuche, um seinen besten Trick zu zeigen. Für Robin Eisele und Stefan Brenner war es der erste Contest überhaupt und dementsprechend groß war ihre Aufregung. Doch da mussten die beiden jetzt durch. Während Robin einen One Footer von der Box zeigte, legte Stefan mit einem Feeblegrind am selben Obstacle nach.
Als nächstes war Moritz Kuhn an der Reihe, der sich mit einem No Footed Can Can von der Box schmiss und anschließend mit seinem neu gelernten 360 im Flat punktet. Doch das reichte nicht, um Mika Köhler auszustechen, der mit einem Tooth Hanger auf eins und einem Opposite Crookedgrind am Subrosa XS Street Rail den Sieg holte.
In der AM-Klasse stand hingegen Fabio Etzel aus Stuttgart ganz oben auf dem Treppchen. Er probierte viermal erfolglos einen Crankflip to Feeble Hard 180 und die Menge rastet aus, als er seinen Trick im fünften und letzten Versuch doch noch schaffte. Den zweiten Platz sicherte sich Marvin Pascual Kopka mit einem Candybar 50/50 am Subrosa Street Rail, gefolgt von Steffen Guse, der einen Feebs Hard 180 to Fakie Barspin aufs Parket legte. Auf Platz 4 kam David Kärcher mit einem Nollie to Feeble 180 to Halfcab Barspin.
Anschließend ging es mit den Pros weiter, die im KO-System gegeneinander antraten. In der ersten Runde trafen direkt Moritz Nußbaumer und André Bodlin aufeinander. Heftig! André legte mit einem Nozza to Barspin über die Box los und versuchte dann einen Railride to Tailwhip. Leider machte ihm die niedrige Deckenhöhe einen Strich durch die Rechnung. So setzte sich der Wahlberliner Mo mit einem Nosebonk über das Rail to Manual to Feeble 180 to Halfcab Barspin durch.
Im zweiten Battle war für Sebastian Pospischil gegen Ceresato Christian aus Italien Schluss und im dritten Battle der ersten Runde ging es zwischen Felix Donat und Tobi Kind heiß her. Tobi zeigte zwar einen Fakie 50/50 Fakie Barspin, aber das reichte nicht, um gegen Felix‘ Tooth Over 50/50 to 180 anzustinken. Im nächsten Battle sah es für Daniel Tünte nach dem vierten nicht geschafften Versuch so aus, als ob es gegen Younes Essbbar aus Italien fürs Weiterkommen nicht reichen würde, der Banger wie Fakie Smith to Smith to Nose 180 auf der kleinen Box performte. Sichtlich nervös konnte Daniel mit einen Jumpover Fakie 50/50 to Fakie Bar to Halfcab Bar das Battle dann doch noch routiniert für sich entscheiden, doch Younes war definitiv der Gewinner der Herzen.
Im fünften Battle trat Sven Avemaria gegen Justin Rudd an. Sven zeigte entspannte Pullup Barspins to Grindvariationen und man merkte ihm die Freude an den kleinen Dingen des BMX-Fahrens merklich an. Justin hatte definitiv einen Tag erwischt und schaffte alles, was er sich vorgenommen hatte. Im letzten Versuch konnte er dann mit einem Crooked to 50/50 to Hard 180 Barspin dieses Duell für sich entscheiden.
Im letzen Battle gab es drei Fahrer: Miguel Smajlji, Robin Kachfi und Simon „Huddl“ Zimmermann. Huddl hatte zu diesem Zeitpunkt schon zwei, drei, vier oder fünf Bier intus, war aber trotzdem noch in der Lage, mit unmöglichen Wallridekreationen die Menge zum Toben zu bringen. Robin schaffte zwar einen 50/50 Hop Over 180, dennoch setzte sich Miguel mit einem Railride to 180 Barspin in diesem Match durch.
Im Halbfinale gab es aufgrund der Starterzahl drei anstatt zwei Partien. Zuerst gaben es sich Moritz Nußbaumer und Ceresato Christian richtig böse. Moritz entdeckte durch nie dagewesene Anordnung der Obstacles neue Wege und zog damit ins Finale ein. Auch der Battle zwischen Daniel Tünte und Felix Donat war an Spannung kaum zu überbieten. Die beiden pushten sich ohne Ende. Am Ende war es Daniel, derweiterkam. Die größte Überraschung in dieser Runde war definitiv der Sieg von Justin Rudd über Miguel Smajlji. Justin konnte seine Emotionen kaum kontrollieren, als die Judges seinen Arm hochhielten. Vor lauter Glück musste er erstmal unzählige Snapchat-Posts machen, bevor es mit dem Finale weitergehen konnte.
Im Finale legten die Fahrer dann noch mal eine Schippe drauf und die Obstacles wurde mehrfach verschoben, was die ohnehin schon grandiose Stimmung zusätzlich anheizte. Am Ende konnte sich die Jury nicht entscheiden, wer das Rennen gemacht hatte und so setzten sie Daniel Tünte und Moritz Nußbaumer gemeinsam auf Platz eins. Herzlichen Glückwunsch!
Fazit: Die kunstform Stock Session 2016 war übertrieben nice! Die Stimmung war super, die Fahrer gestoket und nach dem Contest wurde noch vor Ort bis vier Uhr in der Früh weitergefeiert, bevor es dann um die Ecke im Zwölfzehn Club in die Verlängerung ging. Kurz: ein würdiger Abschluss für die BMX-Saison 2016. Es war schön, noch mal eine gemeinsame Session zu fahren. Danke an alle, die dabei waren!
Und nicht vergessen: Am 21. Januar 2017 findet mit den freedombmx Awards und der Stuttpark Session bereits die nächste Pflichtveranstaltung in Stuttgart statt. Die wichtigsten Infos dazu findest du HIER.
Weitere Fotos von Smail Mast und die gesamten Ergebnisse der kunstform Stock Session 2016 findest du weiter unten:
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