Es ist erst Juli, aber der Titel „Pechvogel des Jahres“ ist bereits an Markus Reuss vergeben worden. Kaum von seiner Knieverletzung vom letzten Jahr genesen, zerstörte er sich die Schulter. Und kurz nachdem die wieder funktionierte, war es wieder das Knie. Immerhin hat er nicht nur einen, sondern gleich zwei neue Sponsoren (Simple und The Shadow Conspiracy) und kann sich jetzt immerhin darauf freuen, auf ein Rad in den besten aller Farben zurückzukehren.
Rahmen: Simple „EZ“, 20,9″-Oberrohr
Gabel: Simple „Torino“
Lenker: Simple „Jet Set“, 9″
Griffe: ODI „Longnecks XXL“
Lenkerenden: The Shadow Conspiracy
Bremsanlage: Vans
Vorbau: Shadow „Ravager“, Toploader
Steuersatz: Shadow „Corvus“
Sattel: Shadow „Penumbra“, Pivotal
Sattelstütze: Simple
Kurbel: Shadow „Noctis“
Tretlager: Shadow „Corvus“
Pedale: Shadow „Ravager“, Plastik
Kettenblatt: Shadow „Ravager“
Übersetzung: 28/9
Kette: Shadow „Interlock v2“
Reifen: Odyssey „Aitken“
Laufräder: Simple „Keypit“-Felgen, Shadow „Raptor“-Naben
Pegs: Shadow „Little Ones“
Modifikationen: keine
Reifendruck: 6 bar
Gewicht: 11,8 kg
Hallo Markus, du wurdest gerade erst wieder operiert. Was ist passiert?
Ich habe nur einen 360 Tap to 360 über eine Bank-to-Bank gemacht. In der zweiten Drehung hat mein Knie einmal geknackt und ich habe gemerkt, wie sich in dies etwas verschiebt. Es hat direkt blockiert und ich musste dann den Trick auch noch ausfahren.
Wie lange wirst du diesmal raus sein?
Wieder einmal drei Monate.
Wie kommst damit klar?
An sich komme ich darauf nicht so gut klar, aber ich hab ja keine andere Möglichkeit. Meine Zeit vertreibe ich mir, so bald ich wieder fähig dazu bin, mit Physiotherapie und Pumpen, haha. Momentan spiele ich zwischendurch mal Playstation oder gucke einen Film. Aber die meiste Zeit höre ich einfach nur Musik.
Es gibt für dich aber auch gute Nachrichten: Du bist jetzt für Simple und Shadow unterwegs, richtig?
Ja, das stimmt 😉
Du bist für Simple direkt auf das Roskilde-Festival gefahren, richtig? Wie hat es dir da gefallen?
Sehr gut! Wir sind einen Tag Show gefahren, und danach habe ich mir über die Tage verteilt ein paar Konzerte angesehen (z. B. Wiz Khalifa, Asap Rocky und Bruce Springsteen). Ich glaube, ich habe noch nie in meinem Leben so viele Menschen auf einmal gesehen.
Kannst du uns das Geheimnis verraten, warum du immer und überall höher springst als der Rest? Hast du dein Rad besonders dafür eingestellt?
Da gibt es kein großes Geheimnis. Ich weiß selbst nicht genau, wie ich das mache. Aber schnell fahren hilft.
Du bist ein ziemlich guter Fahrradmechaniker. Macht es dir Spaß, an deinem Rad zu schrauben, und achtest du darauf, dass immer alles perfekt eingestellt ist?
Eigentlich macht es mir kein Spaß, an meinem Rad rum zu schrauben. Aber mir macht es auch keinen Spaß, mit einer Klapperkiste zu fahren. Also bleibt mir keine andere Wahl.
Du hast ziemlich lange Griffe. Was veranstaltest du mit denen, damit sie sich so stretchen lassen?
Die sind so lang, das sind „Longnecks XXL“ von ODI. Ich habe sogar bestimmt sieben Zentimeter abgeschnitten.
Welche Vorteile haben dicke Reifen?
Mehr Traktion.
Und ein dicker Sattel?
Man kann ihn einklemmen bei Barspins. Falls man mal von den Pedalen rutscht, kann man sich einfach ohne Bedenken hinsetzen. Und er ist bequem.
Dein Rad ist nicht gerade ein Leichtgewicht? Stören tut dich das aber nicht besonders, oder?
Ich hab nicht wirklich auf das Gewicht geachtet, aber stören tut es mich auf keinen Fall. Ich mag es eh nicht, wenn sich das Rad nach nichts anfühlt.
Was liegt in nächster Zeit sonst noch so bei dir an?
Chillen und gesund werden.
Markus Reuss ist 19 Jahre alt, wohnt in Wuppertal und ist für Vans, Monster Energy, Simple Bike Co, The Shadow Conspiracy, The Local Face und Paranoia Ridewear unterwegs.
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