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Opinions are like assholes

In letzter Zeit geht es in den Kommentaren auf dieser Seite ziemlich hoch her. Das ist schön, denn genau dafür sind sie da. Es wäre allerdings noch ein bisschen schöner, wenn man sich die Kommentare auch durchlesen könnte, ohne dabei Lust zu bekommen, Ohrfeigen zu verteilen. Ich will niemandem das Recht abstreiten, Dinge schlecht zu finden. Wir leben nicht im Klinkerklunkerland und müssen auch nicht alle gut miteinander auskommen. Ich finde es sogar interessanter, wenn nicht unter jedem Post zu lesen ist, wie toll das Leben im Allgemeinen und dieser Post im Speziellen ist. Aber das bedeutet noch nicht, dass man Niveaulimbo tanzen kann, weil man sich hinter einem Pseudonym wie zum Beispiel 4r5chk0pf versteckt und es deswegen schwierig ist, in der echten Welt für seine beleidigenden und/oder rassistischen/sexistischen/homophoben Kommentare zur Verantwortung gezogen zu werden. Ich denke nicht, dass man im Internet eine Klarnamenspflicht durchsetzen sollte, so wie Google+ das gerade mit der Brechstange versucht. Dass sich zum Beispiel Haftbefehl mit Ice Cube und den Fantastischen Vier einen Zitatbattle liefert wie hier, möchte ich nicht missen.

Natürlich kann man der Ansicht sein, dass Felix Prangenberg zu klein für sein Rad ist, genau wie man an Außerirdische oder Kreationismus glauben kann. Aber muss man dann so etwas kommentieren: „Ganz ehrlich, es sieht so behindert aus wie er fährt.“? Sicher nicht. Es gibt eine Menge andere Formulierungen, die 4r5chk0pf erlaubt hätten, sein Missfallen auszudrücken, ohne zu Wörtern wie „behindert“ zu greifen und ein derart pauschales Urteil über Felix’ Radfahren zu fällen. Ohne Spaß jetzt, Felix ist 13 und vielleicht besteht die Möglichkeit, dass er sich solche Dinge ein bisschen zu sehr zu Herzen nimmt.

Und dann gibt es da noch ein riesiges Missverständnis: Es ist keine besondere Leistung, eine Meinung zu haben und einen Kommentar abzugeben. Opinions are like assholes, everybody has one. Auch wenn man es schafft, seine Ansichten in mehr oder weniger zusammenhängenden Worten in ein dafür vorgesehenes Feld zu tippen, muss man sich trotzdem noch an gewissen Maßstäben messen lassen. Gesunder Menschenverstand oder so Konzepte wie Respekt und Höflichkeit kommen mir jetzt spontan in den Sinn und werden nicht davon außer Kraft gesetzt, dass man sich zwanzig Sekunden Arbeit an der Tastatur gemacht hat. Nur weil es deine Meinung ist, hast du noch lange kein Recht, sie unwidersprochen zu äußern. Und wer munter Tiefschläge austeilt, der sollte sich nicht wundern, wenn in gleicher Münze zurückgezahlt wird.

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