Wie muss man sich das denn genau vorstellen, eine BMX-Firma zu machen? Hast du in Taiwan angerufen und einen Container voller Rahmen bestellt?
Haha, es wäre schön, wenn es so einfach wäre. Du kannst da nicht einfach irgendwas bestellen. Wenn du überhaupt eine Firma findest, die sich mit BMX abgibt und da auf gut Glück was bestellst, dann kommt entweder Schrott oder gar nichts hier an. Ohne persönliche Connections vor Ort bist du aufgeschmissen. Zum Glück bin ich durch meine Zeit bei Parano Garage ja auch schon was länger in Sachen BMX unterwegs und wusste, wen ich anrufen kann. Ein Agent ist aber nicht mal die halbe Miete. Du musst sehr genau wissen, was du willst und was du nicht willst und das dann auch irgendwie über eine Sprachbarriere rüberbringen. Aber herauszufinden, wie ein Teil aussehen soll, ist auch eine Kunst. Wir hatten zum Beispiel von dem Rahmen drei Prototypen, die von verschiedenen Leuten gefahren wurden. Aus dem Feedback von denen dann einen Kompromiss zu stricken, der allen gefällt, war nicht ganz einfach. Grundsätzlich ging aber schon die allererste Version in die richtige Richtung, nur an den Kleinigkeiten hängt man sich bei solchen Projekten ja immer am längsten auf.

Auf welche Eigenschaften habt ihr denn bei dem Rahmen besonderen Wert gelegt?
Da unser Team vor allem Rampen fährt, sollte das ein Rahmen sein, der perfekt auf ihre Bedürfnisse abgestimmt ist. Unsere Teamfahrer haben einstimmig für einen eher wendigen Rahmen gestimmt. Das heißt, wir haben ein recht steiles Steuerrohr und einen recht kurzen Hinterbau in Kombination mit einem maximal 20,9“ langen Oberrohr. Das ist in unseren Augen die ideale Kombination. Wenn du zwei Meter groß bist und nur riesige Dirtjumps fährst, dann würden wir dir wahrscheinlich raten, einen anderen Rahmen zu kaufen. Für alle anderen, die mehr oder weniger regelmäßig Rampe fahren, sollte das die Basis für das perfekte BMX-Rad sein.

Was habt ihr noch für Produkte im Angebot?
Wir sind jetzt nicht komplett ausgerastet, sondern haben uns darauf konzentriert, zum Anfang ein paar wenige Produkte am Start zu haben, in die wir dafür richtig Liebe stecken konnten. An Hardgoods wird es neben dem Rahmen einen Lenker geben. Beides sind 100 % unsere eigenen Designs, die wir vom Team haben absegnen lassen. Außerdem haben wir zwei Pivotal-Sättel. Wirklich tricky waren die Handschuhe. Wir haben ein Dutzend Produzenten abgeklappert und Muster verglichen bis wir das perfekte Werk für unsere Handschuhe gefunden haben. Bei Softgoods gibt es einfach so viele verschiedene Optionen, wo man sich echt gut verzetteln kann. Da hat sich Michi aber gut eingebracht und hat ganz klar gesagt, was er braucht – deswegen hat er jetzt auch einen Signaturehandschuh.