Schlechte Neuigkeiten aus Stuttgart: Die Boost-Halle, momentan dort im großen Umkreis einzige Möglichkeit, immerhin an einem Abend die Woche halbwegs warm und trocken BMX zu fahren, steht durch eine happige Stromkostennachzahlung vor dem Aus.
Die Geschichte beginnt 2002 mit einer Vereinbarung zwischen dem Eigentümer der Halle, dem Liegenschaftsamt und dem Boost e.V. Damals wurde vereinbart, dass die Stadt die Miete übernimmt und der Verein einen Abschlag für den Strom an den Vermieter zu zahlen hat. Genau das aber ist nie passiert, der Vermieter ist nie auf die Idee gekommen, eine Mahnung zu schreiben und so ging der Teil mit dem Stromkosten zwischen diversen Vorstandswechseln unter. Seit 2002 hat der Boost e.V. also keinen Cent für Strom bezahlt, was aber erst klar wurde, als vor ein paar Wochen eine Rechnung ins Haus flatterte.
Da es sich um ein gewerblich genutztes Objekt handelt, gelten andere Verjährungsfristen und so ist der Verein im Prinzip für die letzten zehn Jahre haftbar. Aus Kulanz hat der Vermieter das auf die letzten vier Jahre beschränkt, es geht leider immer noch um eine Summe von 13.000 Euro, die so ein Verein nicht einfach mal so in der Portokasse hat. Deswegen laufen jetzt schon Gespräche mit der Stadt und parallel läuft eine Spendenaktion. Die Spenden kann man von der Steuer absetzen, hier ist das Spendenkonto:
Boost e.V.
IBAN: DE80600901000516218000
BIC: VOBADESSXXX (Stuttgart)
Bank: Volksbank Stuttgart
Es gibt allerdings ein kleines Problem: Die Zusammenarbeit zwischen Skatern und BMXern beim Boost e.V. lief nicht immer ganz reibungslos. Die Tatsache, dass der seit vier Jahren regelmäßig stattfindende BMX-Abend nicht auf der Öffnungszeitenliste steht, sondern unter „private Vermietung“ läuft, spricht Bände. Daran könnte sich in Zukunft eventuell etwas ändern: Auf der Mitgliederversammlung am 20.2. wird darüber diskutiert, ob BMXer auch in den Verein aufgenommen werden dürfen. Das wird wahrscheinlich keine besonders witzige Diskussion, denn Teile der Stuttgarter Skateszene können ziemlich eigensinnig sein. Im Hinblick auf die dieses Jahr entstehende neue Halle in Cannstatt, bei deren Planung der Boost e.V. involviert ist, sollte man es vielleicht wenigstens probieren, als BMXer ein bisschen mehr Einfluss im Verein zu erkämpfen und dann ab dem nächsten Winter auch öfter fahren zu dürfen als nur donnerstagabends.
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