Tag 07 (Donnerstag):
Da wir am Vorabend erst spät bei Familie Cooper eingetroffen waren, erwachte ich erst gegen Mittag. Martyns Mutter war schon damit beschäftigt, Nahrung aus ihren drei Kühlschänken zuzubereiten. Am Nachmittag steuerten wir die neue Halle in Corby an und als ich den Park betrat, schoss so viel Vorfreude durch mein Körper, dass ich mir nur schnell den Helm aufsetzte, um eine kleine Runde durch die Halle zu puschen. Was nun passierte, setzte der Reise die Krone auf. Nach circa zehn Sekunden voller Freude verriss ich einen Tireslide und knockte mich selbst aus! Ich kann mich an den Sturz nicht so recht erinnern, jedoch wurde mir später gesagt, dass ich mich mit dem Namen Peter Jackson vorstellte, als ich zitterend am Boden lag. Danach war ich für zehn Minuten nicht Herr meiner Sinne und kam erst wieder richtig zu mir, als ich mir das Blut aus dem Gesicht wusch. Shit happen’s, sagt der Engländer.
Tag 08 (Freitag):
Zu diesem Freitag gib es außer, dass ich bei Martyn Cooper auf dem Sofa lag und mich von seiner Mama versorgen ließ, nicht viel zu sagen. Ich glaube, dass ich an diesem Tag fünf Kilo zugenommen habe. Später sammelten mich die Jungs ein, um wieder nach Essex zu fahren. Mike Hughes ist der schlechteste Autofahrer der Welt und anscheinend war es ihm gleich, dass mein Hintern schmerzte und mein Kopf brummte. Mike findet rasant Autofahren einfach geil und ich stieß wieder mal an meine Grenzen.
Tag 09 (Samstag):
Am Abend fanden die Reader Awards des Ride UK Mags in London statt, aber zuvor machten wir noch einen Abstecher in den Viktoria Park, um eine Bowl Session zu zelebrieren. Da mein Körper die letzten Tage ohnehin schon gelitten hatte, beschloss ich, ein paar Fotos zu knipsen, wobei ich dabei auch noch fast von einem Skater überfahren wurde. Halb erfroren kamen wir bei den Reader Awards an und ich traf auf alle englischen Helden, die Rang und Namen haben. Der Abend wurde mit reichlich High-5s, lustigen Geschichten und 5-£-Büchsen Bier gefeiert, bevor wir in den letzten Zug nach Essex stiegen.
Tag 10 (Sonntag):
Ich traute mich schon kaum noch aus dem Haus, dennoch überredete mich Isaac, eine kleine Skatehalle anzusteuern, in der man nur sonntags für zwei Stunden mit einem BMX fahren darf, da jene sonst ausschließlich für Scooterfahrer zur Verfügung steht. „Was soll´s“, dachte ich mir und somit stand mir dort die Beine in den Bauch. Als ich meine Kamera zusammenbaute, stellte ich fest, dass ich am Vorabend auf dem Heimweg mein 50-mm-Objektiv verloren hatte. Grund hierfür war eine Fahrkartenkontrolle, bei der der Schaffner bemerkte, dass es wohl länger dauern würde, bis ich mein Ticket finde und somit zog „es“ mich aus dem Zug, wobei sich mein Rucksack öffnete und sämtlicher Inhalt auf den Boden im Zug und auf den Bahnsteig fielen. Ich muss wohl nicht beschreiben, was ich über diesen Menschen nun denke!
Tag 11 (Montag):
Am Tag der Abreise zog ich mein Resümee, welches mir eigentlich sagen sollte, die Insel nie wieder zu betreten. Immerhin hatte ich mir das Handelenk geprellt, den Hintern gebrochen und mich selbst ausgeknockt. Ich investierte mehr Geld, als ich wollte, verlor ein Objektiv und kassierte ein Ticket für eine zu laute Bremse. Ich brachte es auf 30 Minuten BMX-fahren, erkältete mich und trank viel zu viel. Ein normaler Urlauber würde sagen, dass diese Reise für gescheitert erklärt werden sollte, jedoch weiß ich jetzt einmal mehr, dass man Geschichten nur erzählen kann, wenn man sie auch erlebt. C u soon UK!“
Noch mehr Fotos von Bommels UK-Trip findest du auf der nächsten Seite.
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