Warum ist es dann BMX geworden?

Der Adrenalinkick ist einfach der Hammer. Es ist das beste Gefühl, wenn man etwas schafft, das einem vorher Angst gemacht hat. Ich kann mir vorstellen, mein Leben lang BMX zu fahren.

Wie sieht ein typischer Tag bei dir aus?

Ich werde zu Hause unterrichtet, mache also morgens Homeschooling. Danach trainiere ich meistens im Garten. Gerade bauen wir Rampen in unserem Garten, und wir haben auch ein Airbag-Landepad, das ist wirklich cool. Die meiste Zeit trainiere ich darauf, und ein paar Mal pro Woche gehe ich den Skatepark in der Nähe.

Wie findest du Homeschooling? 

Ich finde den sozialen Aspekt einer „normalen“ Schule cool, aber Homeschooling hat für mich viele Vorteile. Ich kann meinen Tag flexibler gestalten und auch tagsüber BMX fahren. Aber ich glaube, dass eine “richtige” Schule eigentlich Spaß macht, zumindest abgesehen vom eigentlichen Lernstoff.

Hast du einen Lieblingstrick, oder ist es der Triple Backflip?

Ich würde sagen, jeder hat so seinen „besten“ Trick, aber das ändert sich auch immer wieder. Momentan habe ich einen Trick, den ich gerade gelernt habe: den 720 Barspin. Dabei machst du zwei 360-Grad-Drehungen und drehst gleichzeitig den Lenker. Ich finde diesen Trick super spaßig und übe ihn gerade sehr oft. Aber ich habe tatsächlich eine Liste in meinen Notizen mit Tricks, die ich lernen möchte.

Was sind deine langfristigen Ziele?

Mein großes Ziel ist es, die X Games zu gewinnen und bei den Olympischen Spielen teilzunehmen. Vor allem die Olympischen Spiele, weil sie einfach riesig sind.

Gibt es jemanden im BMX-Sport, der dich besonders inspiriert oder ein Vorbild für dich ist?

Eigentlich bewundere ich fast alle Profis. Ich schaue mir ihre Tricks an und versuche die Tricks nachzumachen. Es ist ein unglaubliches Gefühl, wenn ich einen Trick schaffe, den ich vorher nur bei ihnen gesehen habe. Ich mag viele Profis aus unterschiedlichen Gründen, weil jeder seinen eigenen Stil mitbringt und das BMX-Fahren so vielseitig macht.

Foto: Syo van Vliet

Hast du dich beim Fahren schon mal verletzt?

Ja, Verletzungen gehören beim BMX-Fahren dazu. Vor etwa drei Monaten, während eines Masters of Dirt Events in Europa, habe ich mir den Fuß gebrochen und musste mich eine Zeit lang erholen.

Ich musste rund anderthalb bis zwei Monate pausieren, was für mich eine sehr lange Auszeit war. Es war echt hart, und als ich wieder aufs Bike stieg, tat mein Fuß immer noch weh, weshalb ich erstmal vorsichtiger fahren musste. Selbst jetzt achte ich darauf, ihn nicht zu überlasten, um eine erneute Verletzung zu vermeiden.

Hast du manchmal Angst beim BMX fahren? Vor neuen Tricks oder so? 

Ja, auf jeden Fall. Angst gehört dazu. Aber ich habe gelernt, damit umzugehen und sie zu überwinden.

Wie schaffst du das? Gerade bei etwas wie den Masters of Dirt – wenn du dich von der riesigen Rampe da stürzt, wie bewältigst du die Angst?

Bei den Masters of Dirt ist die Atmosphäre unglaublich. Die Musik, das Feuerwerk – das alles lenkt mich ab und gibt mir Energie. Ich konzentriere mich einfach darauf, was ich vorhabe, und handle, bevor ich überhaupt anfange, über mögliche Risiken nachzudenken.

Gab es jemals einen Moment, in dem du ans Aufhören gedacht hast?

Nein, nie. BMX-Fahren ist ein Teil von mir, und ich könnte mir nicht vorstellen, damit aufzuhören.

Du warst letztes Jahr zum ersten Mal bei einer Masters of Dirt-Tour dabei. Wie war das?

Ich war total begeistert, auch wenn ich anfangs nicht genau wusste, worum es ging. Nachdem ich ein bisschen recherchiert habe, konnte ich meine Aufregung kaum noch zurückhalten.

Hast du schon Pläne, was du bei der Masters of Dirt Edition 2025 zeigen möchtest?

Ehrlich gesagt mache ich mir darüber noch nicht so viele Gedanken. Aber ich würde gerne mehr Triple Backflips zeigen und einen Double Frontflip ausprobieren. Beim letzten Mal habe ich einen Double Flip Tuck No Hander gemacht, allerdings ist der Trick noch nicht ganz sauber. Daran möchte ich definitiv arbeiten. Außerdem war ich letztes Mal ganz knapp davor, einen Flip Triple Whip zu landen, bin aber abgerutscht – das möchte ich dieses Mal unbedingt schaffen.

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Was fasziniert dich am meisten am BMX-Fahren? Was ist für dich der größte Reiz?

Vor allem die Wettkämpfe. Sie motivieren mich, immer wieder schwierige Tricks zu versuchen, um mein Bestes zu geben. Aber auch das gesamte Erlebnis – ob bei Wettbewerben oder Shows – ist einfach unglaublich. Besonders cool ist es auch, sich mit anderen Fahrern auszutauschen und gegenseitig zu pushen.

Es ist fast wie eine große Familie. Wir unterstützen uns gegenseitig, pushen einander und feiern die Fortschritte. Es ist echt cool, dass jeder jeden kennt und es so eine starke Verbindung gibt.

Foto: Syo van Vliet

Lass uns über dein Social Media sprechen: Du hast 173.000 Follower auf Instagram und fast 11.000 auf Youtube. Wie schaffst du es, das alles unter einen Hut zu bringen? 

Das übernehmen größtenteils meine Eltern. Sie haben meinen Account aufgebaut und kümmern sich um vieles, vor allem um die DMs und die geschäftlichen Sachen. Ich weiß nicht genau, wie sie das alles schaffen, aber es klappt super. Mittlerweile mache ich ein bisschen mehr selbst, vor allem die Posts, aber meine Eltern unterstützen mich immer noch sehr.

Hast du eine Message für junge Leute, die anfangen möchten, zu Biken?

Ja, einfach weitermachen und nicht aufgeben. Am Anfang ist man nicht so gut, und man kann nicht erwarten, direkt auf ein Rad zu steigen und alles zu können.

Ich fahre eigentlich schon mein ganzes Leben lang Fahrrad. Mit zwei Jahren bin ich das erste Mal aufgestiegen, und mit etwa sieben habe ich angefangen, es ernsthaft anzugehen. Das ist eine lange Zeit, und es zeigt, wie wichtig Geduld und Hingabe sind. Man muss einfach dranbleiben, um besser zu werden.

Vielen Dank für deine Zeit, Connor Stitt. Dann sehen wir dich beim Masters of Dirt 2025 in Hamburg! 

Ja, danke.

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