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Videoreview: Pro Town – Greenville

Was fasziniert BMX-Pros an Greenville? Warum ziehen so viele von ihnen in dieses verschlafene Collegestädtchen an der amerikanischen Ostküste, das noch nicht einmal über einen eigenen Autobahnanschluss verfügt? Wieso hängen hier mehr X-Games Medaillen in den Wohnzimmervitrinen als irgendwo sonst auf der Welt? Mark Losey, Ex-Chefredakteur des amerikanischen RideBMX Magazins, hat sich diesem Phänomen angenommen und mit Pro Town: Greenville einen 44-minütigen Dokumentarfilm über die ungewöhnliche BMX-Szene der Provinzmetropole produziert.

Der Aufstieg Greenvilles zum Mekka für BMXer ist eng mit dem Namen Dave Mirra verbunden. Als dieser mehr oder weniger zufällig hierher kommt, um seinen Bruder Tim zu besuchen, wirkt er wie ein Katalysator für die örtliche Szene. Diese nimmt die Stippvisite des BMX-Superstars zum Anlass, um den heruntergekommenen Skatepark auf Vordermann zu bringen. Dave ist begeistert – und weil in der 85.000-Einwohner-Stadt au0erdem die Winter mild und die Mieten niedrig sind, beschließt er kurzerhand einfach da zu bleiben. Der Rest ist Geschichte. Ryan Nyquist bezieht eine Wohnung in der Nähe des Skateparks, Heerscharen gestandener Pros und aufstrebender Rampenfahrer folgen im Wochentakt. Dann schießen die ersten Backyard Ramps und Indoorparks aus dem Boden, wo schon bald so manche Session mehr abgeht als das Finale eines x-beliebigen Contests. Heute gilt Greenville deshalb neben Woodward Camp als ideales Trainingslager für die großen TV-Events.

Dementsprechend hoch ist natürlich das fahrerische Level in Pro Town: Greenville. Wer auf fette Skatepark-Action steht, bekommt auf jeden Fall einiges geboten. Aber auch so mancher erheiternder Einblick in das Privatleben der Stars und Sternchen wird gewährt, denn in G-Vegas wird nicht nur oft und fleißig trainiert, sondern auch ziemlich viel Unsinn getrieben. Dass in Greenville jedoch nicht nur allzeit eitel Sonnenschein herrscht, belegen die Passagen über den erschütternden Selbstmord von Colin Winkelmann und den Streit zwischen Dave Mirra und Ryan Nyquist.

Fazit: Pro Town: Greenville ist eine hervorragend recherchierte und gut gemachte Doku, für die ordentlich in den Archiven gewühlt und so manche alte Aufnahme ausgegraben wurde. Allein das Fehlen von Bonusmaterial ist zu bemängeln. Aber ansonsten bietet der kurzweilige Film viel Action und so manchen interessanten Blick hinter die Kulissen. Wer genug von zweiminütigen Trickpornos im Internet hat, sollte hier unbedingt zugreifen!

http://www.youtube.com/watch?v=GKJjNAvBcvA

Pro Town: Greenville wird in Deutschland über Fastpace Distribution vertrieben und ist im gut sortierten BMX-Fachhandel erhältlich. Weitere Informationen zum Film findet ihr auf ProTownMovie.com.

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