Hadrien Picard ist einer der besten zeitgenössischen BMX-Fotografen, der insbesondere mit seiner Mittelformatkamera in schöner Regelmäßigkeit Meisterwerke für das Soul Magazin aus Frankreich schafft. In letzter Zeit hat er auch viel gefilmt (er war der kreative Kopf hinter dem Video, das den Nike 6.0 Standby Videocontest in Barcelona gewonnen hat), deswegen ist es nichts Ungewöhnliches, dass er in seinem Blog einen Werbeclip für eine neue Videokamera kritisiert. Ungewöhnlich ist allerdings, dass in diesem Clip Sas Kaykha und Sören Jacobs zu sehen sind.
Man kann jetzt darüber streiten, ob der Zielgruppe für diesen Werbeclip auffällt, dass in Sas’ Gap bei 1:06 ein Tailwhip eingebaut wurde und ob es auch für Nicht-BMXer so seltsam wirkt, dass Sören und der blonde BMXer beim Betreten der Halle fistbumpen (wahrscheinlich freuen sie sich, dass in der abbruchreifen Halle wie durch ein Wunder eine Jumpbox herumsteht), aber für jemanden, der selber BMX fährt, sind genau solche Kleinigkeiten unerträglich, weil völlig aus der Luft gegriffen. Die Tricks sind dann auch nicht so toll (was vielleicht an der Location gelegen haben kann, jedenfalls können Sören und Sas mehr), der Filmer hat sich bei seiner Arbeit eher davon leiten lassen, die mit der Kamera maximal mögliche Unschärfe zu demonstrieren anstatt das Geschehen ordentlich ins Bild zu setzen und er schafft es sogar, das Klischee der Klischees in Sachen BMX-Filme einzubauen: eine Aufnahme durch ein unscharfes Vorderrad. Was wieder einmal beweist, dass selbst die tollste Kamera nicht Erfahrung ersetzen kann. Oder aber, dass man solche Clips nicht so kritisch sehen sollte, weil sie auf ein anderes Publikum zugeschnitten sind, das keine Ahnung von BMX hat.
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