Wenn man sich heutzutage bei einem x-beliebigen Minirampencontest anguckt, dann kann man den Eindruck gewinnen, dass es in dieser Disziplin darum geht, möglichts hohe Airs zu springen. Liptricks werden anscheinend nur ausgepackt, wenn man einen Sprung gekellert und danach nicht mehr genug Schwung hat, auf der anderen Seite direkt wieder zwei Meter hoch in die Luft zu schiessen – und selbst dann nur widerwillig. Das war einmal anders. Es gab vor vielen, vielen Monden mal eine Zeit, in der in der Minirampe vorallem eines praktiziert wurde: Balanceübungen am Coping, sogenannte Liptricks. Dieser, in Vergessenheit zu geraten drohenden Trickgattung, widmen wir unsere heutige Video-Fahrschule.

Als Fahrer konnten wir dafür jemanden gewinnen, der wie kein Zweiter hierzulande für hammerharte Liptricks steht: Tobias Wicke aus Berlin. Der hat tief in seiner Trickkiste gekramt und ein Manöver mittleren Schwierigkeitgrads hervorgezaubert: den Downside 50/50-Grind. Für diesen Trick braucht ihr nicht unbedingt eine Minirampe, aber eine breite Quarterpipe mit gut rutschendem Coping sollte es schon sein (Näheres dazu im Video). Und schon kann es losgehen!

Tobias hat den Downside 50/50-Grind (auch Downside Peggrind genannt) übrigens bereits auf der WM 2002 im Kölner Jugendpark zum Besten gegeben – auf der nicht gerade niedrigen Subbox wohlgemerkt!

PS: Die Lohserampe, die Tobias in diesem Video fährt, wurde aufgrund von Sicherheitsbedenken seitens des Grünflächenamtes Köln leider mittlerweile abgerissen. Es gibt Pläne, auf demselben Gelände eine neue Anlage zu errichten, aber da die Mühlen der Bürokratie langsam mahlen, wird das bestimmt noch ein wenig dauern.