Dass wir in diesem Jahr den 25. Geburtstag von freedombmx mit einer extra dicken Jubiläumsausgabe feiern konnten (siehe HIER), haben wir vor allem dem Tatendrang einer Person zu verdanken: Ralf Maier. Der damalige Kölner Flatlandprofi war es nämlich, der 1993 dieses Projekt mit Hilfe von einigen Gleichgesinnten ins Leben rief. Wir sind den Jungs dafür zu ewigem Dank verpflichtet! Im Folgenden lässt Ralf, der mit seiner Firma Betonlandschaften mittlerweile Skateparks in aller Welt realisiert, die Entstehungsgeschichte von freedombmx noch einmal kurz Revue passieren.
„Kein Internet, kein Handy und so gut wie keine Videos: Nachdem die deutschsprachige BMX Speed Ende der 1980er Jahre eingestellt worden war, waren amerikanische Magazine bis Anfang der 1990er Jahre die einzige Möglichkeit, Infos über BMX-Freestyle zu bekommen. Solche Magazine waren in Deutschland aber nur sehr schwer zu finden. Wie oft sind wir zur Bahnhofsbuchhandlung gefahren und haben nachgeschaut, ob es dort eine neue Ausgabe gab?
Anfang der 90er fragte mich Titus Dittmann, der damals bereits das Monster Skateboarding Magazin rausbrachte, ob ich nicht Lust hätte, ein BMX-Magazin für ihn zu machen. Und so haben Klaus Dyba, Peter Fastenroth, Manfred Stromberg, Kai-Uwe Lohff und ich gemeinsam mit ihm das Monster BMX Magazine gegründet.
Allerdings hatte Titus zu jener Zeit ein bisschen Beaf mit dem größte deutschen BMX-Importeur, der als Reaktion auf Monster BMX ein eigenes Magazin auf den Markt brachte: FreestyleBMX Magazine mit Matt Pingel und Detlef Richter (RIP) an der Spitze. Als damaliger Teamfahrer dieses Großhändlers sollte ich auch für dieses Heft Berichte schreiben und Fotos schießen. Ich saß also zwischen den Stühlen. Doch das war zum Glück nur von kurzer Dauer.
Denn bereits zwei Jahre später war das Monster BMX Magazine schon wieder Geschichte und auch Freestyle BMX wurde kurz darauf eingestellt. Ich saß mit meiner Mutter in Küche, als der Anrufe des Verlages mich erreichte. Meine erster Gedanke war: „Dann machen wir eben selbst ein Magazin!“
„Dann machen wir eben selbst ein Magazin!“
Also rief ich meine Mitstreiter aus den Monster-Zeiten an und fragte, ob sie sich vorstellen könnten, ein Magazin im Eigenverlag herauszubringen. Alle waren von der Idee begeistert, nur wollte keiner selbst in Vorleistung gehen, um den Druck und Vertrieb des Magazins zu finanzieren. Der Spaß sollte selbst im kostengünstigen Schnelldruckverfahren für 48 Schwarzweißseiten immerhin noch 5.000,– DM kosten. So viel Geld hatte definitiv niemand von uns auf der hohen Kante. Also habe ich wieder zum Hörer gegriffen und alle deutschen BMX-Händler abtelefoniert, darunter auch Wolfgang Fritscher von Rabbit BMX Bremen und Dieter Schadowski von Rainer’s Bike Shop, die beide mittlerweile leider ebenfalls verstorben sind, und erklärte ihnen meine Idee.
Am Ende des Nachmittags hatte ich 10 Anzeigen für 500 DM pro Seite zusammen und damit die Herstellungskosten für die erste Ausgabe gesichert. Okay, die Negativfilme haben Kay Clauberg und ich die ersten zwei Jahre selbst bezahlt, ebenso wie Sprit und Telefon, das war damals echt teuer. Aber immerhin gab es jetzt wieder ein deutsches BMX-Magazin. Und das Besondere war: Es war ein Magazin von Fahrern für Fahrer. Die Aufgabenteilung sah damals folgendermaßen aus: Klaus Dyba machte das Layout und kreierte den Namen „Freedom BMX Magazin“, Kay und ich machten die Fotos.
Das Besondere am Schnelldruckverfahren ist, dass alle Bilder in der Größe 1:1 wie sie im Heft erscheinen sollen, vorher belichtet werden müssen. Kay und ich haben deshalb ganze Nächste in unseren Dunkelkammern verbracht. Na ja, „Dunkelkammern“. Meine war bei meiner Oma im Keller und ich weiß noch, wie sie um 3 Uhr morgens reinkam und meinte, ich sollte endlich mal nach Hause fahren, um zu schlafen.
Eine weitere Herausforderung war damals, dass das Layout vor der Drucklegung ohne Fotos ausgedruckt werden musste, keiner von uns aber einen Drucker besaß, der leistungsstark genug dafür war. Also musste ein Porzer Kumpel seine Kontakte spielen lassen und später standen Kay und ich nachts in der Druckerei und klebten die zum Teil sehr, sehr kleinen Fotos in die ausgedruckten Vorlagen.
„Nicht quatschen, einfach machen!“
Für die deutsche BMX-Meisterschaft 1993 in Karlsruhe haben wir dann Abozettel gedruckt, der Rest ist Geschichte. Eine Sache hat sich trotz besserer technischer Bedingungen aber bis heute nicht geändert: Nicht quatschen, einfach machen!“ – Ralf Maier
Wo du die Jubiläumsausgabe zum 25. Geburtstag von freedombmx erhältst, erfährst du HIER.
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