Vor ein paar Tagen meldete sich Marcus Brückner bei uns. Sein Anliegen: Aufgrund der Quarantäne, in welcher er sich derzeit befände, habe er nun endlich die Zeit gefunden, das neue SIBMX-Video von Nico van Loon fertig zu schneiden. Und ob wir das vielleicht posten möchten … Moment, halt stopp! Stand da wirklich „Quarantäne“? Uh-ha, tatsächlich! Nun gut, bestimmt war das von ihm nur unbedacht so dahingesagt. Schließlich wird eine Quarantäne behördlich angeordnet, während sich Marcus ganz sicher freiwillig zu Hause eingeigelt hatte, um seinen Teil dazu beizutragen, die Verbreitung des Coronavirus zu verlangsamen. Doch auf die entsprechende Rückfrage folgt die Ernüchterung: Es lag keine Begriffsverwechslung vor! Marcus und seine Freundin Maike befinden sich derzeit tatsächlich in einer zweiwöchigen, vom Gesundheitsamt verordneten Quarantäne. Wie es dazu kam und was das für den Alltag der beiden bedeutet, verrät uns Marcus im folgenden Interview.
Warum hat deine Freundin einen Test gemacht?
Maike zeigte einige Tage Symptome und wurde daraufhin von ihrem Arbeitgeber gebeten, sich doch mal testen zu lassen. Gesagt getan. Drei Tage später kam dann das positive Ergebnis.
Sauätzend! Könnt ihr den Infektionsweg nachvollziehen?
Nein. Wir vermuten aber, dass es entweder auf einem Konzert oder auf der Arbeit passiert sein könnte.
Du wurdest negativ getestet, richtig?
Jap, dennoch muss ich auch für zwei Wochen in Quarantäne.
Wärst du denn nicht allein schon aus Solidarität und Verantwortungsbewusstsein sowie freiwillig in Quarantäne gegangen?
Ja, klar. Also das Ding ist, ich wäre auch zu Hause geblieben, wenn ich nicht vom Gesundheitsamt die Anordnung bekommen hätte. Also als Maike ihren Test gemacht hat, habe ich gleichzeitig direkt bei meinem Arbeitgeber Bescheid gegeben, dass es soweit kommen könnte und ich in Quarantäne muss. Ab da an habe ich mich auch gleich ins Homeoffice begeben.
Wie habt ihr die Diagnose aufgenommen?
Maike hatte einen kurzen mental breakdown. Ich hatte mit dem Ergebnis schon gerechnet und war daher eher gelassen. Die spontanen Gedanken waren erst mal, allen Kontaktpersonen der letzten 12 Tage Bescheid zu geben. Das hatte zu Folge, dass wir beide sehr viel Zeit am Telefon verbracht haben. Eine Menge Fragen prasselten auf uns ein. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass viele dachten, wir wären jetzt die Experten auf dem Gebiet. Sind wir nicht. Sorry, Leute!
„Manchmal hatte ich das Gefühl, dass viele dachten, wir wären jetzt die Experten auf dem Gebiet. Sind wir nicht. Sorry, Leute!“
Warum hast du mit einem positiven Testergebnis gerechnet?
Hm, war irgendwie ein Bauchgefühl. Die Symptome sprachen halt auch stark dafür.
Wie haben eure Freunde darauf reagiert?
Unsere Freunde waren sehr verständnisvoll und zeigten Mitgefühl. Viele boten direkt ihre Hilfe an, uns mit Lebensmitteln usw. zu versorgen. Man spürte aber auch eine leichte Verunsicherung bei dem ein oder anderem.