Ein Sommer ohne Contest im Kölner Jugendpark? Unvorstellbarer als das Vorrundenaus der deutschen Herren-Nationalmannschaft bei einer Fußball-WM! Am vergangenen Wochenende ging Snipes BMX Cologne am Rheinufer nun in die vierte Runde und führte damit eine Tradition fort, die auf der Welt einzigartig ist. Denn seitdem an Ort und Stelle 1984 der erste deutsche Freestylewettbewerb aller Zeiten ausgetragen wurde, hat im Jugendpark in den darauf folgenden 33 Sommern immer mindestens (!) ein Contest stattgefunden. Das ist mal eine Hausnummer!
Bevor 2019 dann das 35-jährige Dienstjubiläum ansteht, wurde getreu dem diesjährigen Motto („No Transition“) bei Snipes BMX Cologne auf Rundungen aus Holz, Beton oder Erde verzichtet, Dirtjumps, Quarterpipes und andere Abschussvorrichtungen suchte man im Jugendpark also (fast) vergeblich. Dafür gab es einen richtig guten Streetparcours mit allerlei Rails, Ledges, Banks und einem stattlichen Railhop und gleich dahinter einen Autoscooter, in dem, wie schon in den Jahren zuvor, ein Flatlandcontest von internationalem Format ausgetragen wurde.
Dort trumpften neben solch alten Bekannten wie dem französischen Filmstar Matthias Dandois und dem Tschechen Dominik Nekolny vor allem die Brüder Ryo und Yu Katagiri aus Japan groß auf. Ryo, der Ältere von beiden, ist zwar erst 17 Jahre alt, konnte sich jedoch trotzdem auf Platz 1 für das Finale qualifizieren. Leider versagten ihm dort ein wenig die Nerven, sodass er am Ende auf den 11. Rang zurückfiel. Besser lief es da bei seinem kleinen Bruder Yu, der sogar noch jünger ist und auf einem 18-Zoll-Rad an den Start ging. Gerade einmal 13 Lenze hat der junge Mann auf dem Buckel, aber das hinderte ihn nicht daran, ordentlich aufzudrehen und eine hammerharte Combo nach der anderen auszupacken, die so gut waren, dass sogar Michael Steingräber die Gesichtszüge entglitten – und das geschieht der norddeutschen Flatlandlegende wahrlich nicht häufig. Letzte landete das japanische Wunderkind mit einer beeindruckenden Performance verdient auf Platz 3. Unfassbar!
In Pro Street ging es eine ganze Ecke weniger international zu, das Finale bestand ausschließlich aus deutschen Fahrern. Hier war es Jan Mihaly, dem man es nach seinem fulminanten ersten Lauf am ehesten zutrauen konnte, Felix Prangenberg den Sieg streitig zu machen. Doch dann holte sich Jan gleich beim ersten Trick seines zweiten Runs einen Platten, womit bei ihm sprichwörtlich die Luft raus und der Weg für Felix frei war. Apropos Felix: Sein Tattoosponsor Heimwärts hat nach dem Contest einen Großteil der Obstacles abgeholt, die in auf einem neuen Gelände in Linz wieder aufgebaut werden sollen. Wir halten euch dahingehend natürlich auf dem Laufenden.
Was sonst noch so bei Snipes BMX Cologne 2018 los war, erfahrt ihr in unserem Video, das bereits in Arbeit ist und schon bald online gehen wird. In der Zwischenzeit haben wir hier schon mal einen Schwung erstklassige Fotos von unserem neuen Mitarbeiter Merlin Czarnulla und weiter unten natürlich auch noch die kompletten Ergebnisse.