BMX-Landesmeisterschaften, braucht es so etwas? Ist die BMX-Szene bisher nicht auch sehr gut ohne solchen Firlefanz über die Runden gekommen?
Das ist sicherlich richtig, aber fest steht auch, dass an den Qualifikationsläufen für Tokio 2020, wo BMX Freestyle Park erstmals als olympische Disziplin ausgetragen wird, nur solche Fahrerinnen und Fahrer teilnehmen können, die über die Lizenz eines Radsportverbandes verfügen. Das kann man kritisieren, doch aufzuhalten ist diese Entwicklung dadurch nicht mehr. Und so fand am 11. August 2018 in Halle (Saale) die 1. offene BMX-Landesmeisterschaft von Sachsen Anhalt statt.
Wer nun vermutet, dass es sich bei dieser Veranstaltung um einen sterilen Wettkampf handelte, der wenig bis nichts mit dem zu tun hatte, wie BMX-Contests normalerweise ablaufen, irrt sich. Denn von dem Logo des zuständigen Landesverbands einmal abgesehen, das auf dem Flyer prangte, war eigentlich alles wie gehabt. Trikots suchte man auf jeden Fall vergeblich, auch wenn der Nationalkader geschlossen angereist war, und eine Lizenz musste auch niemand vorzeigen. Stattdessen wurde bei schönstem Wetter nach Lust und Laune der Park auseinandergenommen, dazu gab es noch einen kleinen, aber feinen Flatlandbattle, kostenlose Verpflegung für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer, ein stattliches Preisgeld (sogar die Amateure bekamen davon etwas ab!) und gegen Abend fand in der nahegelegenen Skatehalle noch die wethepeople Session mit Cash 4 Tricks und einigen Runden Footdown statt. Ob Veranstaltungen dieser Art auch in Zukunft so entspannt ablaufen werden, bleibt abzuwarten, aber beim selbstironischen Hashtag zur Veranstaltung angefangen (#lame2018) in Halle hat man an diesem Tag vieles richtig gemacht. Allen voran übrigens der DJ, der den perfekten Track für Daniel Tüntes Banger spielte. Mehr dazu in unserem Video weiter oben.
PS: Daniel Tünte hat sich am vergangenen Wochenende auf den Baltic Games den Ellbogen gebrochen und muss operiert werden. Wir wünschen gute Besserung!