Seit dem 9. Juni 2017 ist es amtlich: BMX Freestyle Park wurde vom Internationalen Olympischen Komitee in den Rang einer olympischen Disziplin erhoben (siehe HIER). Bereits im kommenden Jahr wird die Sportart bei den Jugendspielen in Buenos Aires (Argentinien) eingeführt und nur zwei Jahre später gehen dann jeweils neun Freestyle-Park-Fahrerinnen und neun Freestyle-Park-Fahrer bei den Spielen 2020 in Tokio (Japan) an den Start. Wir wollten wissen, wie die deutsche Szene über diese Entwicklung denkt und haben daher eine Rundmail mit der Frage „BMX Freestyle Park bei den Olympischen Spielen – Segen oder Fluch?“ an über 150 Fahrer, Parkbetreiber, Firmen- und Shopbesitzer sowie Fotografen und Videomenschen verschickt. Hier sind ihre Antworten, die zeigen, dass das Thema in Deutschland – aber nicht nur dort – durchaus kontrovers diskutiert wird.
PS: Einige der Fragen, die in den folgenden Texten gestellt werden, hat Bart de Jong, der den Internationalen Radsportverband (UCI) in Sachen BMX Freestyle Park berät, vor ein paar Tagen in einem Videointerview beantwortet, das du am Ende dieses Posts findest. Wir sind am kommenden Wochenende außerdem mit Jens Werner beim Munich Mash zu einem Gespräch verabredet. Jens ist der BMX-Freestylebeauftragte beim Bund Deutscher Radfahrer (BDR), also jenem Verband, der sich um die Belange der deutschen Fahrer kümmern wird. Es dürfte interessant sein, was er zu den Themen zu sagen hat, die speziell die Szene hierzulande betreffen.
TIMM WIEGMANN:
„Superspitze! BMX bei Olympia! Wow. Endlich bekommen unser Sport (Freestyle und nicht Race) und die Leistungen der Athleten die Anerkennung der breiten Masse, die sie verdienen. Das muss gefeiert werden!
Superspitze?
Skeptisch! Moment mal. Was rede ich denn da? „Sport“, „Athleten“ und „Anerkennung der breiten Masse“? Ist das überhaupt BMX, wie ich es kenne und liebe? Und so richtig feiern können wir das ja auch gar nicht mehr mit Dopingkontrollen und Trainingseinheiten. Und wer entscheidet denn jetzt darüber, wann die Trainingseinheiten sind? Wird es feste Trainingszeiten im Trainingsstützpunkt unseres Kaders geben? Feste Punktzahlen für die unterschiedlichen Trickfiguren? Wer legt die fest? Muss man sich bei der Gestaltung seiner Kür auch im vornherein festlegen, wie bei Eiskunstlauf?
Ui.
Ich denke, wir können uns darauf verlassen, dass weiterhin die richtigen Köpfe mitmischen, wenn es darum geht, dass alles festzulegen und in den koordinativen Kontakt mit dem olympischen Komitee zu treten.
Skeptisch?
Spannend!
Das, was da in den nächsten drei Jahren passiert, wird mit Sicherheit nicht jedermann gefallen. Und wahrscheinlich hat es nicht nur Vorteile. Aber vermutlich hat es nicht nur Nachteile. Und bis all unsere Vorstellungen, Befürchtungen, Hoffnungen und Fragezeichen geklärt sind, bleibt es ganz bestimmt: Spannend!“ – Timm Wiegmann/seit mehr als 10 Jahren Teamfahrer bei SIBMX und Parano Garage
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