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In diesem Bikecheck mit dem BSD-Teamfahrer Jan Bisanz gehen wir unter anderem der Frage nach, wer die Haare schöner hat – Kilian Roth oder er selbst?

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Jan Bisanz Bikecheck

No pegs, no party? Nicht, wenn es nach Jan Bisanz geht! Dass der Hannoverlocal auf Grindstangen verzichtet, hat seinem Radfahren auf jeden Fall nicht geschadet, ganz im Gegenteil! Warum er trotzdem Hubguards fährt, verrät der SIBMX- und BSDFahrer in diesem Bikecheck. Wir wollten von dem 23-Jährigen außerdem wissen, was es mit seinem neuen Video auf sich hat, das in Kürze in Köln uraufgeführt wird. Es gibt also viel zu besprechen. Auf die Plätze, fertig, los!

Rahmen: BSD Freedom in 20,5″
Gabel: BSD Dust Fork mit 26 mm Vorlauf
Lenker: BSD Grime OS in 9,0″ (25,4 mm Klemmung)
Griffe: BSD Passenger
Lenkerenden: BSD Passenger
Bremsanlage: driften und sliden
Vorbau: BSD Levelled OS“ Topload (25,4 mm)
Steuersatz: Sunday (?)
Sattel: BSD Mondo Logo Fat (Pivotal)
Sattelstütze: BSD Blitzed (185 mm)
Kurbel: BSD Substance
Tretlager: BSD Substance Mid BB (22 mm)
Pedale: BSD Safari
Kettenblatt: BSD Jonsin‘ Guard
Übersetzung: 25/9
Kette: BSD 1991 Halflink
Reifen: Merritt Phantom in 2,5″
Laufräder: BSD Swerve 2019 Vorderradnabe vorne, BSD Revolution Freecoaster hinten, BSD NASA Felgen, BSD Speichen
Pegs: Was ist das?
Modifikationen: BBBuddy = Gamechanger, Lenker ist gekürzt
Reifendruck: + – 4,20 Bar
Gewicht des Rades: 11 kg
Körpergröße: 1,75 m

Jan Bisnaz
Jan Bisanz‘ Freedom-Build von BSD in 20,5″

INTERVIEW MIT JAN BISANZ

Moin Jan! Alles fit? Was hast du in letzter Zeit so getrieben?
Hi Markus, mir geht es bestens so weit, danke der Nachfrage. In letzter Zeit hatte ich viel mit Unikram zu tun und probiere gerade für das Jahr 2024 vorzuarbeiten, damit ich im Sommer möglichst viel reisen kann. Muss da z.B. noch ein Projekt mit Schwerpunkt Inklusion auf die Beine stellen, das frisst gerade echt viel Zeit und Kapazitäten. Auch der ein oder andere fachwissenschaftliche Text wartet da noch auf mich.

Uff! Aber bei all dem Uni-Kram, um den du dich löblicherweise kümmerst, unterschlägst du ein wenig, dass du in letzter Zeit auch noch an einem anderen großen (Video-)Projekt gearbeitet hast. Magst du dazu was sagen?
Gerne! Das ist aus ner Schnapsidee zwischen Anton Arens und mir im Spanienurlaub im Frühjahr 2023 entstanden. Da hatten wir uns entschlossen, nen Edit zu filmen, wussten aber damals noch nicht so genau, wo das Ganze hinführen wird. Nach ein bisschen rumspinnen, hat sich das Ganze dann so entwickelt, dass wir insgesamt auf fünf verschiedenen Trips zusammen waren (Badalona, Köln, Hannover, Potsdam, Köln). Wir sind auf jeden Fall nicht nur die ganze Zeit gebiket. Lifestylen, inklusive Kaffee und Kuchen, sind in der Zeit definitiv nicht zu kurz gekommen. Als Anton bei mir in Hannover war, haben wir derzeit nen DIY gebaut, dazu gibt`s dann im Laufe des Jahres noch ein paar genauere Infos.
Was die Audio von dem Video angeht, hat sich Anton dafür entschieden, Unterstützung von seiner Schwester Rosa Arens und seinem Papa Markus Schmidt zu holen. Dickes s/o an dieser Stelle an die beiden und danke noch mal für’s beherbergen, Rosa!
Zu dem Rest, was Schnitt usw. angeht, kann dir/euch wahrscheinlich Anton mehr erzählen. Ich denke, der Anton brauchte einfach mal wieder nen Projekt, wo er seine ganze Kreativität reinstecken konnte. Abschließend lässt sich also sagen: Good times only!

Wie war es, mit Anton zusammenzuarbeiten?
Was Filmen und Schneiden angeht, kann ich mir außer Valentin Seuss kaum Konkurrenz vorstellen. Der hat sein Handwerk schon verstanden und hat immer Ideen, wie man welchen Spot/Trick am besten in Szene setzen kann. Anton hat ne recht ruhige Art, schätze in dem Punkt passen wir beide ganz gut zusammen. Außerdem weiß ich die Ausdauer von ihm echt zu schätzen. Der ein oder andere Trick hat dann doch etwas länger gedauert. Insgesamt war’s also ne top Erfahrung für mich. Es war mir eine Ehre, Anton!

Wann kommt das Video raus?
Am 20.01.2024 findet die Premiere im NoPlace, einem Atelier in Köln, statt. Das Video wird dann voraussichtlich am Tag darauf veröffentlicht.

Alles klar! Doch lass uns über deinen aktuellen Rider sprechen. Nenne mindestens drei gute Gründe, warum du dich aus der Produktpalette von BSD für den Freedom Frame in 20,5″ entschieden hast.
1. Ich bin 2013 schon den BSD Trailor Park Rahmen gefahren, also den damaligen Signaturerahmen von Kriss Kyle. Der hat mir damals so gut gefallen, dass ich jetzt insgesamt schon das vierte Mal ’nen Signaturerahmen von ihm fahre.
2. Ich wollte wieder ein recht schlichtes Rad haben und dementsprechend hat mir die Farbpalette bei dem Rahmen gut gepasst.
3. Die Rahmengrösse war natürlich auch ausschlaggebend. Ich fahre schon immer 20,5er Obberrohrlänge. Schätze mal, das passt so gut, weil der Kriss ähnlich groß ist wie ich.
4. Die Geometrie von dem Rahmen passt für mich nach wie vor 1A.

Inwiefern passt die Geometrie des Rahmens so gut zu dir?
Ich bin da einfach mal ehrlich, ich habe gar nicht so viel Ahnung von Geos bei Rahmen. Ich fahre da einfach das, was sich gut für mich anfühlt. Da ich den Rahmen jetzt quasi schon 9 Jahre meines Lebens gefahren bin, bin ich auf die Geo echt gut eingefahren. Das einzige, was ich wenn verändern würde, wäre die Rahmenhöhe. Da könnte man dem Rahmen noch mal so 1 cm on top geben.

Würdest du sagen, dass du auf den Look deiner Räder achtest?
Dem würde ich schon zustimmen, ich gehe da mit der Aussage von Mattes Torn: Ich sehe mich schnell an Farben satt und bin generell nicht der größte Fan von zu vielen verschiedenen Farben auf einmal am Rad.

Bei was bist du sonst pingelig?
Ich würde behaupten, dass ich einigermaßen gut auf mein Rad aufpasse und es dementsprechend pflege. Bin schon Fan davon, wenn sich das Rad einfach gut fährt, nicht viel klappert und Teile wie zum Beispiel der Steuersatz noch intakt sind. Das Nonplusultra ist dann natürlich noch, wenn das Bottom Bracket im Rahmen nicht verrostet oder im Sack ist, dann machen Crankflips am meisten Spaß.

Warum hast du deinen Lenker gekürzt?
Ich habe schon immer etwas kleinere Lenker präferiert. Ich kürze meine Lenker eigentlich immer so um etwa 1 cm pro Seite. Das liegt wahrscheinlich – genauso wie 20,5er Oberrohrlänge – einfach an meiner Körpergröße. Ich bin ja nur etwa 175 cm groß.

Deine Vorbauschrauben sind verrostet. Was ist da los?
Da haste mich wohl erwischt … Dem Regen komplett zu entfliehen, war mir leider dieses Jahr hierzulande nicht so ganz möglich, haha.
Aber ein bisschen Rost gehört ja auch dazu, würde ich sagen:
Die Dosis macht das Gift. Muss aber auch sagen, dass ich zum Beispiel angerostete Raw-Rahmen optisch ganz ansprechend finde.

Ich hatte dich bisher eher als technischen und sehr smoothen Fahrer und weniger als Draufgänger und Gefahrensucher auf dem Schirm. Trotzdem fährst du einen Lenker mit extra dicker Klemmung. Magst du das einmal erklären?
Generell würde ich dir da zustimmen, bin jetzt nicht der größte Gefahrensucher. Allerdings habe ich schon noch die ein oder andere größere Mission offen wie zum Beispiel den ein oder anderen Railhop. Und da ist es natürlich schön, wenn man sich keine Sorgen machen muss, dass einem der Lenker wegklappt.
Außerdem würde ich sagen: Besser haben als brauchen.
Jede/r, dem schon mal der Lenker nach nem Trick nach hinten geklappt ist, weiß, wovon ich rede.

Kann es sein, dass dein Sattel recht krass nach oben zeigt? Hat das einen besonderen Grund? Und ist das nicht mega ungemütlich?
Hm, find ich gar nicht mal so. Eigentlich geht das schon gut fit so.
Ich finde allerdings schon, dass es einfach bescheiden aussieht, wenn der Sattel waagerecht zum Boden ausgerichtet ist.
Meistens gibt es meiner Meinung nach nur ein oder zwei Einstellungen, bei dem das Ganze gut aussieht, je nach Sattel.

Du schreibst, dass der BBBuddy ein Gamechanger sei. Inwiefern ist das so?
Safe! Das Teil macht wirklich Sinn, wenn man viele Crankarms oder ähnliches macht. Das einzige Problem ist, dass der BBBuddy schon etwas teurer ist. Ich nenne das Ding darum auch immer gerne die teuerste Unterlegscheibe der Welt. Bei mir ist es auf jeden Fall auch schon vorgekommen, dass Rahmen unten am Bottom Bracket durchgegrindet waren. Sowas passiert mit dem BBBuddy dann eigentlich gar nicht mehr. Ich würde also generell sagen, das Ding ist schon eine gute und sinnige Investition.

„Ich nenne das Ding darum auch immer gerne die teuerste Unterlegscheibe der Welt.“

Die Reifen sind schon sehr dick, oder?
Jap, da haste recht. Viel Platz zur Gabel ist da auf jeden Fall nicht mehr. Allerdings sind die optisch schon lange meine Favoriten und vom Profil her sind die auch echt super.

Hat das irgendwelche Vorteile?
Ich würde sagen, für Footjams ist das Ganze nicht schlecht, und bei Einschlägen nehmen die gut den Impact raus. Ansonsten gibt‘s da, glaube ich, keine wirklichen Vorteile.
Ein Nachteil ist allerdings, dass sich ab und zu mal ein paar Steine in der Gabel ansammeln, die kriegt man dann nur noch raus, indem man das Vorderrad ausbaut.

Warum fährst du eigentlich keine Pegs?
Das ist wahrscheinlich die mir am meisten gestellte Frage meines Lebens, das scheint die Leute wirklich brennend zu interessieren.
So genau kann ich die Frage ehrlich gesagt aber gar nicht beantworten. Ich finde, Räder ohne Pegs fahren sich einfach besser und sehen auch besser aus. Außerdem geht fast alles, was mit Pegs geht, auch irgendwie ohne. Paar Tricks gehen natürlich nicht, aber dafür gehen andere wiederum um so besser. Ist also bei mir einfach Geschmacksache.

„Ich finde, Räder ohne Pegs fahren sich einfach besser und sehen auch besser aus.“

Hattest du früher Pegs?
Phasenweise. Schätzungsweise bin ich vielleicht so 2 bis 4 Wochen in meinem Leben mit Pegs gefahren. Ab und zu bockt‘s auch echt mit den Rädern von Kolleg/innen zu fahren, die Pegs am Rad haben.
Auf lange Sicht ist das mit den Trickstangen aber keine Option für mich.

Keine Pegs, aber Hubguards. Macht das Peglesstricks nicht mega schwierig, weil man super leicht abrutscht?
Ja, da haste schon recht, ohne Hubguarts ist schon mehr Auflagefläche da. Allerdings find ich’s, wie gesagt, schon sinnig, ein bisschen auf sein Rad acht zu geben und da machen Hubguards natürlich schon Sinn.
Gerade wenn man BMX-Teile umsonst bekommt, finde ich, sollte man das Ganze schon zu schätzen wissen und sein Rad nicht wie ’nen Sack Schrauben behandeln.

„Gerade wenn man BMX-Teile umsonst bekommt, finde ich, sollte man das Ganze schon zu schätzen wissen und sein Rad nicht wie ’nen Sack Schrauben behandeln.“

Keine Bremsen, keine Pegs, dafür ein Freecoaster und Hubguards. Machst du dir das Leben gerne unnötig schwierig?
Wer bremst, verliert! Pegs und ich waren leider noch nie die besten Freunde. Freecoaster fahre ich tatsächlich erst wieder seit ganz kurzer Zeit. Ich brauchte einfach mal wieder bisschen Abwechslung. Und das ist ja auch immer so ne Sache, mit dem Coaster fahren. Manche Tricks gehen einfacher und manche schwerer. Hubguards sind, wie gesagt, immer ne sinnige Sache. Alles in allem würd ich dem Ganzen also widersprechen, ist einfach Geschmackssache. Hab‘s eigentlich schon ganz gerne unbeschwert im Leben, haha.

Welches der Teile an deinem Rad würdest du für kein Geld der Welt gegen ein anderes eintauschen und warum?
BBBuddy, wie bereits oben beschrieben. Generell muss ich aber sagen, dass mir das Rad gerade insgesamt sehr gut gefällt. BSD war halt schon immer meine Lieblingsmarke, finde die machen einfach gute BMX-Teile. Bin also insgesamt schon sehr zufrieden derzeit.

Kommen wir langsam zum Ende. Was steht in nächster Zeit so bei dir an?
Wie oben bereits erwähnt, möchte ich 2024 mal bisschen mehr von der Welt zu Gesicht bekommen als immer nur Spanien. Geplant sind jetzt schon mehrere Trips, zum Beispiel Portugal (Porto/Lissabon) und ein Trip nach Kopenhagen (primär zum Skaten). Außerdem versuche ich natürlich dieses Jahr wieder möglichst viele BMX-Jams mitzunehmen.

Moment, du skatest?
Na, klar! Ich habe vor etwa zwei Jahren zur Coronahochzeit zeitgleich mit Valentin Seuß angefangen, zu skaten. Wir fangen gerne mal zusammen neue Sportarten an, zuletzt war es zum Beispiel Tennis. Damals brauchten wir, schätze ich mal, einfach nen Ausgleich zum ganzen biken. Die Skateszene hier in Hannover ist zudem auch sehr viel größer als die BMX-Szene. Und da man sich eh immer an den selben Orten aufhält und ein ähnliches Mindset besitzt, hat man sich natürlich auch direkt sehr gut mit den ganzen Skater*innen verstanden. Hannover hat mit dem 2er einen der größten DIYs in ganz Europa, da wäre es fast schon dumm, nicht mit dem Skaten anzufangen, haha. Auch ist die Skateszene hier in Hannover sehr viel größer, als die BMX-Szene. Beste Grüße an alle Skater*innen aus Hannover an dieser Stelle!

Foto: Yannick Sowa

Möchtest du zum Schluss noch etwas loswerden oder jemanden grüßen?
Grüße würde ich natürlich auch noch gerne loswerden. Zum einen an Bodo [Hellwig]  und das Team von BSD, dafür, dass ich 2023 die Chance bekommen habe, für meine Lieblingsmarke zu fahren. Danke danke danke! Außerdem vielen Dank an meinen Onkel Fabian, ohne den ich heute nicht BMX fahren würde, der hat mir nämlich damals sein altes BMX geschenkt. Auch s/o an meine Eltern, die haben mich immer machen lassen, was ich für richtig hielt, und mir generell viele Freiheiten in meiner Jugend gelassen. Danke an Valentin Seuss und Anton Arens, für eure Geduld und Ausdauer mit mir. Im Jahr 2024 kommen dann, wie’s aussieht, mindestens zwei Edits. Danke auch an Teresa Grauten für‘s Bilder machen und dafür, dass du mich andauernd auf Jams mitschleppst! Danke an das ganze Team von Gleis D, der Localskatehalle hier in Hannover. Ganz liebe Grüße auch an die größten Kritiker im deutschen BMX-Game aka die deutsche BTXSzene3000. Vielen Dank selbstverständlich auch an dich, Markus. Mein letzter Dank geht an die ganze BMX-Community. Schön, dass es euch alle gibt!

Die wichtigste Frage haben wir uns für den Schluss aufgehoben: Wer hat die Haare schöner, Kilian Roth oder du?
Der Punkt geht wohl an Kilian! Liebe Grüße an dieser Stelle.

Jan Bisanz ist 23 Jahre alt, wohnt in Hannover und fährt über SIBMX für BSD sowie … Mehr dazu demnächst hier in diesem Theater 😉

Fotos: Teresa Grauten​​

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