Alex Schmitz’ Dokumentarfilm Agenda 2012 dreht sich zwar hauptsächlich um die Trierer Skateboardszene, dürfte aber auch für BMXer ziemlich interessant sein. Denn es geht darin natürlich auch um die Zukunft der Projekt X Skatehalle. Wir haben Alex ein paar Fragen zu seinem neusten Projekt gestellt.
Am 16. Juni feiert dein Dokumentarfilm Agenda 2012 in Trier Premiere. Aus welchen Gründen hast du dich entschlossen, diesen Film zu machen?
Die Dokumentation beschreibt eine Szene, die es in unserer Gesellschaft grundsätzlich nicht leicht gemacht bekommt. Da ich diesen Zustand seit über 20 Jahren am eigenen Leib erfahren muss und dazu noch Filmer bin, war es nur eine Frage der Zeit, bis wir den Entschluss fassten, uns auf diesen Film zu konzentrieren. Ich möchte diese Geschichte und ihren Hintergrund für alle zugänglich machen. Ich glaube, dass ein gesamtheitliches Bewusstsein in der Szene selbst und auch bei den Entscheidungsträgern ein wesentlicher Schritt zu Weiterführung und Unterstützung dieses Projekts wäre. Außerdem ist diese Problematik auf alle anderen Städte übertragbar.
[Video: Alex Schmitz]
Wer steht hinter diesem Projekt?
Geschnitten hab ich den Film. Mit Axel Reichertz habe ich intensiv im Austausch bezüglich des Inhalts gestanden. Es lag uns sehr am Herzen, klare Fakten zu schildern, und dem Zuschauer eine wahre Geschichte zu erzählen. Das Archiv, auf das ich zugreifen konnte, war hauptsächlich das über zehn Jahre von mir gefilmte Material. Aber natürlich auch das von vielen anderen Filmern, bis hin zu Fotos aus den Achtzigern und Neunzigern.
Wie lange habt an dem Film gearbeitet?
Ich habe acht Monate Tag und Nacht am Rechner gesessen. Im September 2011 gab es für mich den Startschuss, einfach mal anzufangen. Interview für Interview arbeiteten wir uns durch die Storyline.
Es war sicher nicht ganz einfach, die ganzen “Zeitzeugen” vor die Kamera zu bekommen, oder?
Eigentlich war es kein großes Problem, diese Personen für das Projekt zu sensibilisieren, sondern vielmehr, in den möglichst freien Interviews auf den Punkt zu kommen. Für mich als Filmer war es immer die Herausforderung, eine Doku zu machen. Mein Anspruch war es, etwas Persönliches dabei zu verarbeiten, und eine gewisse Ernsthaftigkeit und Tiefe zu erreichen. Das funktioniert natürlich nur dann, wenn die Interviewpartner in sich gehen können und vor der Kamera frei reflektieren. Das ist nicht leicht, aber erlernbar. Die kleinen DSLR-Kameras mit ihren lichtstarken Optiken sind dabei eine große Hilfe, denn die Atmosphäre ist sehr wichtig. Große Kameras sind da eher störend.
Wo bekommt man Karten für die Premiere?
Karten gibt es ab dem 1. Juni im Broadway Filmtheater Trier.
Wird “Agenda 2012” auch online zu sehen sein?
Ja, nach der Premiere dann unter www.agenda2012.net.
Und wie sieht es im Moment um die Zukunft des Projekt-X-Skateparks aus?
Bis Ende 2012 dürfen wir Projekt im ehemaligen Supermarkt erproben. Wir haben diverse Auflagen von der Stadt: keine Veranstaltungen über 199 Personen, keine Übernachtungen, keine gewerblichen Aktivitäten. Verschiedene Ämter suchen nach einer Alternative. Bis dato haben wir zwölf Hallen geprüft. Alle haben unterschiedliche Kriterien, aber keine ist so gut geeignet wie der derzeitige Standort.
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Möchtest du noch etwas loswerden?
Ich hoffe, der Film motiviert alle Einzelkämpfer.
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