Es ist nicht übertrieben zu behaupten, der Heldenplatz sei einer der besten BMX-Spots in Wien. Das weiß natürlich auch Michi Sommer…
Es ist nicht übertrieben zu behaupten, der Heldenplatz sei einer der besten BMX-Spots in Wien.
Zentral gelegen, umgeben von Grünflächen wie dem Burggarten und dem Museumsgarten, direkt am Ring, lässt es sich da nämlich erstaunlicherweise recht stressfrei Radfahren.
Einer der Fahrer, die dort sehr häufig anzutreffen sind, ist Michael Sommer.
Eigentlich aus dem 200km entfernten Graz stammend, hat er schon vor vielen Jahren den Spot zu seiner Homebase erkoren, und ich vermute es ist auch unter anderem sein Verdienst, dass BMX dort noch immer toleriert wird.
Für den sportlichen Erfolg in Österreich fehlt ihm leider der Backflip-Tailwhip, international hat er allerdings durch seinen Contestfahrer-Qualitäten schon früh mit guten Platzierungen aufhorchen lassen. Theoretisch ist er seit der WM in Prag auch noch immer der amtierende Weltmeister in Flatland. Wäre BMX hier so populär wie Leichtathletik oder Schwimmen, dann gäbe es wegen seiner Erfolge bestimmt riesige Trainingshallen für den Winter für uns… So teilen sich Street- und Flatlandfahrer nur eine versiffte Tiefgarage.
Das hilft wenigstens um am Boden zu bleiben. Und der ist am Heldenplatz ja nicht so übel. Da schaut man auch als Streetfahrer gerne mal auf ein Käffchen und einen Manual vorbei und lässt sich inspirieren.
Jedenfalls habe ich so mit der Zeit den Michi nicht nur als Radfahrer, sondern auch als Freund schätzen gelernt.
Auch wenn er schon ewig fährt, sieht man ihn immer noch mit voller Motivation an die Sache herangehen. In den Trainingspausen gibts funktionelle und optische Feinabstimmungen am Fahrrad, da ist er heikel. Eine andere Rahmenfarbe als schwarz sah man in den letzten Jahren auch nur selten.
Beiträge wie der offener Brief an die Flatlandcommunity auf globalflat zeigen, dass der er sich in Zeiten von „Flat is Dead“ auch Gedanken über die Zukunft von Flatland macht.
Es ist gut zu sehen, wenn jemand noch mehr zu BMX beizutragen hat als das eigene Radfahren und wenn dadurch eine kultivierte Diskussion zu aktuellen Themen anregt werden kann.
Neben Flatland hat der Herr Sommer mit seinem musikalischem Alter Ego „Amtrak“ und seinen grafischen Arbeiten, die er seit einiger Zeit auch selbst auf Menschenkörper zeichnet, noch weitere Leidenschaften die nicht unerwähnt bleiben sollten, und die seine Vielseitigkeit unterstreichen.
Ein Making of zu dem Clip findet sich im Bonus der sevisuals-Michael Sommer Collab Project DVD (Trailer: http://vimeo.com/2098746, die gerade in Arbeit ist (Thanks at Tom from sevisual).
Text: Kay Beutling | Video: Thomas Zronek | fotos: Thomas Zronek
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