Bevor demnächst Christian Masurs Welcome-Edit für seinen neuen Sponsor Deluxe droppt, haben wir uns schon mal das Fahrrad vorführen lassen, auf dem der Hannover-Local darin viel zu stylisch durch die Luft fliegen wird. Und bitte …

Rahmen: Deluxe „Tech II“ mit 2,21“-Oberrohr
Gabel: Mutant „Lobo“
Lenker: Deluxe, 8,5“
Griffe: ODI „Longneck XXL“
Lenkerenden: Deluxe „Bar End“
Bremsanlage: nur im Notfall
Vorbau: Deluxe „F-Lite“, Frontloader Toploader
Steuersatz: Simple Bikes
Sattel: Deluxe „Superlight“-Seatcombo
Sattelstütze: wie gesagt, eine Combo
Kurbel: Profile „Race“, 175 mm
Tretlager: Eastern Bikes, glaub ich zumindest …
Pedale: abwechselnd Deluxe „F-Lite“ und Fly „Ruben PVC“
Kettenblatt: Deluxe „Pompom“
Übersetzung: 30/9, schnell ist ja niemals verkehrt
Kette: ja, ist eine dran
Reifen: Odyssey „Aitken P-Lyte Street“ 2.25 vorne und Fit „F.A.F“ 2.1 hinten
Laufräder: Fly-Felgen mit Deluxe „F-Lite V2“-Naben
Pegs: kann ich nicht mit umgehen
Modifikationen: Flange von den Griffen abgeschnitten und den einen oder anderen Pin aus den Pedalen raus, denn die hatten sogar für mich zu viel Grip
Gewicht: so um die 10 kg, würde ich sagen

Hallo Christian, wenn ich deine Facebook-Seite richtig interpretiere, hast du gerade deine letzte Abiprüfung hinter dich gebracht. Alles gut überstanden?
Jo, das ist in der Tat richtig. Bis auf das Ergebnis der mündlichen Prüfung habe ich leider noch keine Noten bekommen. Obwohl ich echt ’n bisschen Druck hatte, hab ich mich gut geschlagen, würde ich sagen. Ich wurde von manchen meiner Radsportkollegen sogar als Streber bezeichnet.

Du bist seit kurzem auf Deluxe. Bist du happy mit deinem neuen Rad? Was gefällt dir besonders daran?
Auf jeden Fall. Ich bin ja früher schon „privat“ den Rahmen und ein paar andere Teile von Deluxe gefahren. Der Rahmen liegt halt total ruhig in der Luft und fühlt sich auch bei sehr hoher Geschwindigkeit noch sicher an. Deshalb würde ich sagen, dass mir der Rahmen am besten gefällt.

[Video: Max Bergmann]

Die Pedale sehen ziemlich gefährlich aus, und du bist sie in Flensburg sogar in Shorts gefahren. Beinmodel möchtest du wohl später nicht mehr werden, oder?
Das einzig gefährliche an den Pedalen ist der Schuhverschleiß. Länger als zwei Monate halten die nicht durch. Falls mir also jemand Schuhe flowen möchte, ich würde dieses Angebot mit Kusshand annehmen, damit ich endlich keine Plastikpedalen mehr fahren muss. Sollte man nicht gerade mit Tailwhips oder ähnlichem Unfug um sich schmeißen, was ich ja bekanntlich tunlichst vermeide, ist der gute Grip auch eher von Vorteil. Man kann einfach nicht abrutschen.

Mir ist aufgefallen, dass du einen höher gelegten Toploader mit einem großen Lenker fährst. Hat das irgendwelche besonderen Vorteile?
Der Lenker hat doch ’ne normale Größe. Der ist 8,5 Zoll hoch und 28,5 Zoll breit und mit dem kleinen Bonus vom Vorbau ist der vielleicht 8,8 Zoll hoch, was ich auch nicht als riesig einstufen würde, wenn ich mir den Lenker von David Reincke vergleichend anschaue. Fährt sich auf jeden Fall gut. Man kann No Hands wesentlich besser klemmen und für so Tabletop- und Motowhip-Geschichten hat man einen guten Hebel, die gehen also gut rein.

Du fährst ein ziemlich filigranes Rad, das eher zum Springen ausgelegt ist. Schon mal daran gedacht, dir Pegs anzubauen?
Ich hab das früher wirklich mal versucht, dafür gibt es auch Beweismaterial. Aber ich kann mit den Dingern nicht so überdurchschnittlich gut umgehen und tue mir nur dran weh. Springen ist das neue Grinden, ich sag’s euch.

Wie lange fährst du überhaupt schon?
Fünf bis sechs Jahre, denke ich.

In Hannover scheint sich ja gerade mal wieder einiges zu tun. Magst du uns von euren neuen Trails erzählen?
Sehr gerne. Den Spot haben wir wohl vor allem unserem Botschafter, Stefan Saak, zu verdanken. Als der mitbekommen hat, dass der alte Spot wegen einer Hochwasserpreventionsmaßnahme abgerissen wurde, hat er sich sofort mit den richtigen Leuten zusammengesetzt und ein Ersatzgelände organisiert, das wir dann auch am Jugendzentrum Hannover-Linden bekommen haben. Der Mann hat Kontakte! Dort haben wir dann zusammen mit anderen Erdverbundenen geplant und gebaut. Wir ärgern uns zwar jetzt bereits ein wenig, dass wir die Hügel nicht größer gemacht haben, aber wir werden sehen, was sich noch machen lässt. Am 16. Juni findet da auf jeden Fall ein Eröffnungsjam statt. Alle, die Lust auf Trails haben, sind herzlich eingeladen.

Fährst du jetzt nur noch dort oder auch noch in der Yard? Oder vielleicht sogar Spots, die wir noch gar nicht kennen?
Nach Möglichkeit fahre ich so viel wie es nur geht an den Trails, müssen ja auch ein wenig gepflegt werden. Das Wetter scheint dieses Jahr die Jahreszeit „Sommer“ wieder gekonnt auszulassen, was mich dazu bewegt, des Öfteren die Yard aufzusuchen. Ich würde sie als die beste Halle Deutschlands bezeichnen. Die Lines werden niemals langweilig, wenn man sich erst mal traut. Es gibt in Hannover aber auch noch ein paar anderen ganz nette Spots, die auch für ’ne Session taugen. Da wäre zum Beispiel der Skatepark des Jugendzentrums an der Noltemeyerbrücke – auch große Rampen, wie ihr vielleicht wisst. Ein anderer ganz guter Spot ist der Welfenplatz. Das Teil ist eher so plazamäßig, aber da gibt’s auch eine ganz gute Hip. Der Platz ist allerdings von 14.30 bis 19.30 Uhr mit Kindern jeglicher Art überschwemmt.

Mit wem fährst du meistens Session?
Das ist durchaus unterschiedlich. Da manche Hannoveraner frische Luft eher vermeiden, ist das spotabhängig. In der Yard fahre ich natürlich mit David Reincke, den kennt ihr ja schon. Außerdem fahre ich da viel mit dem furchtlosen Yannick [Wolfgardt], unserer guten Seele Nils, dem angehenden Doktor Felix, Paul „Schome“ Schomburg, auch gerne mit Eric, wenn er nicht erst um 21.30 kommt, und natürlich mit meinen Trails-Genossen Marijan und Stefan. Draußen sieht die ganze Sache dann ein wenig anders aus. Sollte ich mich mal auf die Straße verirren, fahre ich meistens mit Rob und Marius, die zusammen immerhin sieben Pegs haben. Trails bzw. Outdoorparks fahre ich meistens mit Jan, Ghetto, Sascha und wie bereits erwähnt Marijan und Stefan. Ihr seht, Hannovers BMX-Szene ist nicht die kleinste.

Und was treibst du sonst noch so in Hannover?
Ich denke, die Frage zielt darauf ab, zu erfahren, was ich außer BMX so mit meinem Leben anfange. Wenn ich also mal einen Tag nicht auf dem Rad bin, mache ich vor allem was mit Freunden. Zudem mache ich des Öfteren mit meinem Mitstreiter Vincent Lange Musik. Party ist auch nicht verkehrt, ihr wisst ja wie das in Hannover läuft.

Was für Musik macht ihr denn?
Wir covern diverse Indie- und Rockbands, meist in akustischer Form also mit Gitarre, Klavier und Cachon, aber auch gerne mal mit E-Gitarre und Schlagzeug. Vincent kenne ihn aus meinem Schuljahrgang.

Was steht als Nächstes bei dir an?
Da ich jetzt nicht mehr zur Schule gehen muss, werde ich erst mal ein wenig entspannen, viel Rad fahren und so. Danach werde ich voraussichtlich im Oktober für mindestens sechs Monate nach Australien verschwinden, um mich ein wenig weiterzubilden.

Möchtest du noch etwas loswerden?
Herzlichsten Dank an meine Sponsoren Bikes Base, Deluxe BMX und G&S Distribution für die reichhaltige Unterstützung. Außerdem danke an meine Freunde für die ganze gute Zeit und natürlich ein Dankeschön an meine Eltern, weil sie mir BMX und vieles mehr ermöglicht haben.

Christian Masur ist 18, lebt in Hannover und fährt für Bikers Base, Deluxe BMX und G&S Distribution.

Bikecheckfotos: der unvergleichliche xmx
Actionfotos: Sascha Wolters