Es gab mal eine Zeit, da ist Christian Masur grundsätzlich den längsten Rahmen und den breitesten Lenker gefahren, die er finden konnte. Warum er das nicht mehr tut, er mittlerweile außerdem Grindstangen an seinem Rad spazieren fährt und was das alles mit seiner Wahlheimat Hamburg zu tun hat, verrät uns das ebenso smarte wie stylische Nordlicht mit dem Dauerabo auf eine Nominierung als Trailsfahrer des Jahres bei den freedombmx Awards im folgenden Bikecheck. Christian hat nämlich vor kurzem ein neues Rädchen von Flybikes spendiert bekommen und wir haben uns die Gelegenheit natürlich nicht nehmen lassen, das zum Anlass zu nehmen, nach acht langen Jahren seinen Rider mal wieder genauer unter die Lupe zu nehmen. Yeww!
Rahmen: Flybikes Sierra V3 in 21″ Gabel: Flybikes Volcano Fork mit 30 mm Vorlauf Lenker: Flybikes Sierra in 9″ Griffe: Flybikes Devin Smilie Lenkerenden: Flybikes Bremsanlage: keine Vorbau: Flybikes Volcano TT Steuersatz: Flybikes Sattel: Flybikes Sierra Sattelstütze: Flybikes Tripod Kurbel: Flybikes Dolmen 2 Cranks in 175 mm Tretlager: Flybikes Rotar Mid BB Pedale: Flybikes Ruben Graphite Kettenblatt: Flybikes Tractor Sprocket Übersetzung: 29/9 Kette: Flybikes Tractor Chain Reifen: Flybikes Fuego Ligera in 2,3″ Laufräder: Flybikes „Lunar“-Felge + Flybikes „Magneto“-Nabe vorne, Flybikes „Lunar XLace“-Felge + Flybikes „Magneto“-Nabe hinten Hubguards: Flybikes „Magento Plastic“-Hubguards Pegs: Flybikes Steel Pegs (finde den exakten Namen leider nicht) Modifikationen: keine Reifendruck: +/- 5 Bar Gewicht: ca. 10 kg Körpergröße: 1,84 m
INTERVIEW MIT CHRISTIAN MASUR:
Hey Christian, alles fit? Was hast du in letzter Zeit so getrieben?
Moin! Ja, definitiv, ich habe gerade mein Studium beendet und bin mit Nadine, meiner Frau, in eine größere Wohnung gezogen. Jetzt geht das Arbeitsleben wieder los …
Was hast du studiert? Und warum hast du das gemacht? Immerhin hattest du vorher schon einen Vollzeitjob, oder? Ich habe BWL mit Wirtschaftsinformatik studiert. Das hatte mehrere Gründe: Zum einen wollte ich gerne nochmal mehr Flexibilität und somit auch etwas mehr Freizeit haben und zum anderen war es mir wichtig, mich nach der Ausbildung und ein paar Jahren im Job nochmal weiterzubilden. In meinem Berufszweig ist ohne Studium irgendwann Schluss, was die Entwicklungsmöglichkeiten angeht, da wollte ich mir keine Steine in den Weg legen.
Du hast dir ein neues Rädchen gegönnt. Wie lange bist du jetzt für Flybikes unterwegs?
Das müssten mittlerweile sechs Jahre sein, schon ziemlich lange. Bin sehr dankbar für den Support!
Wie oft wechselst du deine Räder und was ist in der Regel der Grund dafür? Bei deinem smoothen Fahrstil dürftest du ja nicht allzu viel kaputt machen, oder?
Ich baue in der Regel in einem jährlichen Rhythmus ein neues Rad auf. Meistens nicht, weil die Teile kaputt sind oder das Rad klapprig ist, sondern einfach, um auf Nummer sicher zu gehen. Ich hatte mal einen Vorfall mit einer Gabel, die ich sehr lange gefahren bin und die mich dann ins Krankenhaus befördert hat … Aber ja, du hast recht. Mir geht recht wenig bzw. eigentlich nichts wirklich kaputt.
„Mir geht recht wenig bzw. eigentlich nichts wirklich kaputt.“
Warum hast du unter den ganzen Rahmen, die Flybikes im Angebot hat, den Sierra in 21“ rausgepickt?
Weil der alles kann! Der ist lang und stabil genug, um richtig schnell zu fahren, aber gleichzeitig auch wendig und spritzig genug, um rumzudaddeln. Alles in allem einfach sehr ausgewogen für mein Gefühl.
Hat sich dein Rad seit unserem letzten Bikecheck vor acht Jahren wesentlich verändert, oder ist es im Großen und Ganzen gleich geblieben?
Ich bin eine Zeit lang immer den längsten Rahmen und den breitesten Lenker gefahren, den ich finden konnte. Die Phase ist definitiv vorbei. Mein Setup ist jetzt mehr allround orientiert, was aber auch daran liegt, dass ich mein Spotspektrum erweitert habe über die letzten Jahre.
In deinem Leben hat sich seitdem auch sonst einiges verändert. Du bist zum Beispiel von Hannover nach Hamburg gezogen – und das, obwohl es in der Hansestadt keine Trails gibt. Wie hältst du es dort nur aus?
Ich mag Hamburg als Stadt sehr, das gleicht das auch ein Stück weit aus, denke ich. Zusätzlich gibt es mit den Tower Trails von Conner aus Schwerin einen der top Trailsspots innerhalb einer Autostunde, da versuche ich öfter mal hinzufahren. Mein Fahrstil hat sich auch etwas verändert, weshalb ich immer schmunzeln muss, wenn ich wieder als Trailsfahrer des Jahres bei eurem ROTY-Awards nominiert werde. Ich fahre hauptsächlich Skateparks/Bowls und habe auch Spaß an so streetartigen Dingen. Sowas gibt es hier ja recht viel. Trails sind natürlich trotzdem immer noch einer meiner liebsten Untergründe!
Zurück zu deinem Rad: Ich war sehr erstaunt, Pegs daran zu finden. Vor acht Jahren hast du zu Grindstangen noch zu Protokoll gegeben, dass du damit nicht umgehen kannst. Hat sich das mittlerweile geändert?
Diese Stangen habe ich jetzt seit circa zwei Jahren am Rad. Ich würde nicht sagen, dass ich das gut kann, aber Spaß macht es trotzdem und es eröffnet ganz neue Möglichkeiten und Spots. Wenn die Hamburger BMX-Szene mir eins beibringen kann, dann ist es, wie man Pegs benutzt!
„Wenn die Hamburger BMX-Szene mir eins beibringen kann, dann ist es, wie man Pegs benutzt!“
Gibt es irgendwelche besonderen Modifikationen an deinem Rad, oder sonst irgendwas, bei dem du besonders pingelig bist?
Mir ist es wichtig, dass alles fest ist und nichts wackelt oder klackert. Also Speichen fest, Laufräder zentriert, Luft in den Reifen, Kette gespannt und ganz wichtig, ein geräuschloser Bike-Drop-Test! Ein leises und gut gepflegtes Rad fährt einfach viel besser.
Dafür, dass du dein Rad nicht modifiziert hast, ist es mit 10 kg ziemlich leicht. Achtest du auf das Gewicht bzw. ist es dir wichtig?
Das ergibt sich einfach aus den Teilen von Fly, die gehören ja eher zu den leichteren am Markt. Ich bin tatsächlich eher der Meinung, dass ein etwas schweres Rad vor allem zu Springen besser ist, da die Trägheit für Stabilität sorgt und man gutes Feedback vom Rad bekommt.
Apropos wichtig: Wie wichtig ist die der Look deiner Räder?
Sehr wichtig! Wenn es nicht cool aussieht, kann ich damit nicht fahren. Für mich bedeutet das in erster Linie eine schlichte Optik.
Dein Rad besteht komplett aus Teilen von Flybikes. Kannst du dich erinnern, wann du das letzte Mal ein Produkt einer anderen Firma gefahren bist? Und wenn ja, welches war das?
Ich habe ja das seltene Glück, dass Flybikes Teile für ein komplettes Rad im Angebot hat, sodass ich da vollständig versorgt werde. Das letzte Nicht-Flybikes-Teil war tatsächlich meine „Remix“-Hinterradnabe von Primo, die jetzt aber durch die neue „Magneto“-Nabe von Flybikes ersetzt wurde.
Du fährst mit 29/9 eine recht ungewöhnliche Übersetzung, oder? Warum nicht 30 Zähne?
Das hat keinen speziellen Grund, ehrlicherweise. Funktioniert gut für mich so wie es ist, daher habe ich nie über mehr oder weniger Zähne nachgedacht.
Dein Sponsor Flybikes ist für durchdachte BMX-Teile bekannt. Welches ist dein Lieblingsprodukt?
Das ist eine schwere Frage, aber ich glaube tatsächlich der „Sierra“-Rahmen. Ich hatte wirklich noch nie ein Rad mit so einer ausgeglichenen und vielseitigen Geo. Die neue „Magneto“-Hinterradnabe ist durch die verbaute Technik und den sehr reibungsarmen Lauf natürlich auch cool, aber für mich beim Fahren nicht ganz so stark merkbar wie mein Rahmen.
Früher bist du rasiermesserscharfe Metalpedale gefahren, mittlerweile hat auch an dein Rad Plastik seinen Weg gefunden. Magst du es nicht mehr extra griffig?
Ich hatte ein paar echt fiese shinner und blöde Stürze, weil ich nicht von den Pedalen runtergekommen bin. Außerdem habe ich gemerkt, dass manche Tricks wie Tabletops für mich leichter sind, wenn ich meine Füße auf den Pedalen leicht drehen kann. Daher nun Plastik.
Du gibst als Reifendruck ungefähr 5 Bar an. Variiert der je nachdem, was du fährst, oder bleibt der immer ungefähr gleich?
Der ist eigentlich immer konstant, das ist mir auch sehr wichtig. Zu wenig Luft hat immer so ein schwammiges Fahrgefühl (Shoutout an Anton Arens an dieser Stelle, 1 Bar ist kein fahrbarer Reifendruck), während zu harte Reifen einfach nicht so gut mit dem Untergrund verschmelzen und holprig sind. 5 Bar sind ein guter Mittelweg, finde ich.
Word! Kommen wir langsam zum Ende: Was steht in nächster Zeit so bei dir an?
Ich fange nach der sehr angenehmen Uni-Zeit nun wieder an zu arbeiten. Viel mehr kann ich noch gar nicht sagen, da die aktuelle Situation ja nicht so wirklich Planungen zulässt. Also einfach das Beste daraus machen und gesund bleiben!
Möchtest du zum Schluss noch etwas loswerden oder jemanden grüßen?
Vielen Dank an Flybikes, AllRide BMX Distribution und Alliance BMX für den Support, ich schätze das wirklich sehr. Danke auch an meine Frau und meine Freunde für den Beistand und die Unterstützung meiner BMX-Leidenschaft. Ansonsten wünsche ich allen, dass sie gut durch die aktuelle Zeit und den Winter kommen!
Christian Masur ist 27 Jahre alt, wohnt in Hamburg und fährt für Flybikes, AllRide BMX Distribution und Alliance BMX.
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