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RooF-Halle in Berlin geschlossen

Die RooF-Halle in Marzahn war viele Jahre lang das Winterdomizil der Berliner BMX-Szene. Am vergangenen Wochenende hat sie leider für immer ihre Pforten geschlossen. Zum Abschied gibt es eine letzte Fotogallery und die Stellungnahmen der Verantwortlichen.

Presseerklärung des RooF BMX e.V.:

„Die Szene hat uns nicht verdient!!!

Mit diesem Gefühl im Bauch trafen sich am Samstagvormittag eine Handvoll Leute in Berlin-Marzahn, um die letzten Züge des Abbaus der RooF BMX-Halle in die Tat umzusetzen. Doch wie kam es überhaupt zu diesem Ereignis? Der RooF BMX e.V. existiert seit Februar 2006 und wurde gegründet, um eine BMX-Halle in Berlin-Marzahn betreiben zu können und dessen Anhänger zu fördern. Nach langem Ringen fanden wir eine geeignete Lokalität und eröffneten schließlich die gleichnamige Halle ein Jahr nach Gründung des Vereins. Viele gute Zeiten, Veranstaltungen, Kooperationen und Talente brachte das Projekt hervor! Bis zu dem Zeitpunkt als auch andere Interessen Gruppen das Gelände am Nordring 15 für sich entdeckten und es zu einer Art Abenteuerspielplatz umfunktionierten. Illegale Autorennen, sinnlose Zerstörung der Gebäude oder Brandstiftungen waren nur ein kleiner Teil der Szenerie, die sich auf dem Gelände abspielten. Leider blieb auch die RooF BMX-Halle nicht davon verschont und so wurde es neben Vandalismus, Einbrüchen und Diebstählen auch selbstverständlich, dass jeder die Halle wann und wie er wollte betreten durfte und zu allem Überfluss die meisten Besucher ihren Müll dort ablagerten. Es kristallisierten sich nur wenige Anhänger des Vereins heraus, die bereit waren, sich für den Verein einzusetzen und dessen Bestand zu pflegen. Man kann wirklich sagen, dass die Szene sich den Spot, Stück für Stück, selbst kaputt gemacht hat und die Gründungsmitglieder des Vereins irgendwann an einem Punkt angekommen waren, wo sie den Sinn und die Notwendigkeit des Projektes aus den Augen verloren hatten. Nicht nur, dass es für die meisten Besucher selbstverständlich war, keinen Eintrifft zu zahlen. Für ein Projekt, welches eigentlich der Allgemeinheit dienen sollte, wurden die wenigen Umsätze, welche der Verein ehrenamtlich erwirtschaftete, dafür verwendet, den Skatepark in einem Zustand zu halten, um ihn überhaupt nutzen zu können. Somit verschuldete sich der Verein beim Land Berlin immer mehr und verlor die Option, mit dem Projekt an einen anderen Standpunkt umzuziehen, sofern eine Kündigung gegenwertig sein sollte. Dieser Punkt ist nun erreicht und somit entschieden die Gründungsmitglieder und der Vorstand des Vereins, das Projekt aufzulösen und das vorhandene Material zwischen zwei Berliner Spots aufzuteilen. Es ist richtig, dass wir die RooF BMX-Halle am Nordring 15 in Berlin-Marzahn zum 31.12.2012 ohnehin hätten räumen müssen, da das Land Berlin dort einen Zufahrtsweg für einen neuen Gewerbepark plant.

Da dieser Stelle möchten wir uns bei allen bedanken die an das Projekt geglaubt haben und uns jederzeit zur Seite standen!

We are done forever!!!
Team RooF BMX“

Und auch Björn „Bommel“ Mager möchte als Hauptverantwortlicher noch ein paar Sätze loswerden:

„Wir sind mehr als enttäuscht, was die Unterstützung der Szene bis auf wenige Ausnahmen angeht und wenn wir in der größten Not mit Aussagen wie z. B. „Ich habe als Einziger immer Eintritt gezahlt, warum soll ich helfen?!“, „Sorry, aber ich muss zum Frisur!“ oder auch mein liebster Favorit „Sorry, aber ich kann nicht beim Abbau helfen, da ich heute Abend feiern gehe und morgen sicher einen Kater habe“ konfrontiert werden, kommt uns einfach nur das blanke Kotzen!!! Ich finde es mehr als peinlich nach allem was die Jungs für euch auf die Beine gestellt haben, sie am wichtigsten Tag so hängen zu lassen! Mir hat es wiedermal gezeigt, dass das ganze Gelaber um Freundschaft, Zusammenhalt und Verbundenheit kurz um „BMX“ so viel Wert hat wie ein Lutscher, der nach Scheiße schmeckt! Ich könnte mich noch stundenlang darüber Aufregen, wie sehr es mich ankotzt, dass alle die Trainier, Möchtegern-Pros und Alibi-Freunde am Wochenende nicht erschienen sind, um ein paar Handgriffe zu machen. Nur weiß ich auch, dass es sinnlos ist, weiter darüber nachzudenken, da Selbstverständlichkeit in unserer Gesellschaft immer mehr zur Tugend wird und ich es somit um so mehr zu schätzen weiß, wer uns in der letzten Zeit trotz Krankheit oder Terminen wirklich zur Seite stand! Diesen Traum gelebt zu haben, einen eigenen überdachten Spot zu besitzen, an dem wir viele gute Zeiten hatten, kann uns keiner mehr nehmen! Es ist unglaublich für mich, dass all dies nun Geschichte ist, aber letztendlich kann ich für meinen Teil sagen: Es hat sich gelohnt. Auch wenn ich es nicht noch einmal machen würde. Wir hoffen trotzdem, dass wir BMX etwas mitgeben konnten und Spuren hinterlassen haben!

Ich bin auf niemanden persönlich sauer und auch nicht nachtragend, doch bitte tut mir einen Gefallen und kümmert euch um eure Spots …

HiGH5
Bommel“

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