Keine Frage, Jürgen Funk hat in der deutschen BMX-Szene definitiv einen bleibenden Eindruck hinterlassen. So war unser zweifacher Coverboy einer der ersten Fahrer hierzulande, die ins Barspin-Game einstiegen und dieses Manöver bereits als Abgang aus Tricks einbaute, als der Rest der Gang noch damit beschäftigt war, die Flyoutvariante zu lernen.
Doch auch davon einmal abgesehen, ist sein funky style legendär. Man könnte behaupten, dass er bereits Jiblord war, als dieser Ausdruck noch nicht einmal angedacht war. Außerdem geht auf den ehemaligen SIBMX-Fahrer jene wegweisende Regel zurück, die besagt, dass man einen Streetspot auf keinen Fall verändern darf, sondern so fahren muss, wie man ihn vorgefunden hat. Also wenn dein Homie sich mal wieder anschickt, ein Rad beiseite schieben, oder ein Brett auf eine Kante zu legen, dann ruf ihm zu: Wenn Jürgen Funk das wüsste! Unter Ehrenmännern findet diese Regel auch heute noch – fast zwei Jahrzehnte nach ihrer Einführung – Anwendung.
Kurz: Jürgen Funk ist ein OG und dementsprechend freuen wir uns, heute ein neues Video von ihm präsentierten zu können, mit dem der Aachen-Local beweist, dass man auch als Familienvater, der in Level 4 angekommen ist, noch richtig steil gehen kann. Und das auf einem Fahrrad, das direkt aus den 90ern zu uns gekommen zu sein scheint. Der Lenker und die Sattelstütze sind da nur die Spitze des Eisbergs. Aber genau das ist das Tolle an diesem Video: Der Hauptdarsteller schert sich nicht um irgendwelche Trends, sondern hat einfach Spaß am BMX-Fahren.
Bevor es jetzt aber ans Eingemacht geht, noch ein Hinweis: Jürgen hatte nie die Absicht, mit dem Video an die Öffentlichkeit zu gehen, er wurde quasi von uns dazu genötigt. Vielmehr handelt es sich dabei eigentlich um einen persönlichen Jahresrückblick ist, der nur für seinen engeren Freundeskreis gedacht war. Es ist Jürgens gutem Freund Domenik zu verdanken, dass der Edit heute trotzdem einem breiteren Publikum zugänglich wird. Der hat ihn nämlich gefragt, ob er das Video an uns schicken darf. Vielen Dank dafür, wir haben uns sehr gefreut! Und nun Feuer frei!
INTERVIEW MIT JÜRGEN FUNK
Hey Jürgen, altes Haus! Lange nix mehr von dir gehört. Was geht? Was hast du in letzter Zeit so getrieben?
Eigentlich nur arbeiten, Familie, Radfahren, leider zur Zeit ohne Reisen. Wegen Corona ist man ganz schön eingeschränkt.
Für alle, die dich noch nicht kennen: Stell dich doch bitte einmal vor.
Ich heiße: Jürgen Funk, bin 46 Jahre, komme aus Alsdorf bei Aachen. Ich fahre seit 29 Jahren BMX. Ich liebe es mit meinem BMX-Rad durch die Stadt zu fahren. Andere Leute gehen mir am Arsch vorbei. Bei jeder Tour/Urlaub habe ich drei BMX-Räder im Kofferraum, das sagt doch alles.
Früher warst du auf vielen Contests und Jams am Start, aber dein letzter Besuch bei so einer Veranstaltung liegt schon etwas länger zurück, oder? Wann war das und warum machst du dich so rar?
Das letzte Mal war ich 2019 auf den BMX Worlds in Köln als Zuschauer. Es war schön, viele alte Bekannte zu treffen, bin aber eigentlich nur hingefahren wegen meiner Tochter! Ist nicht mehr so mein Ding.
Wer dir auf Instagram und Facebook folgt, weiß, dass du noch immer regelmäßig fährst. Wie oft sitzt du in der Regel pro Monat im Sattel?
Pro Monat? Fragen wir erstmal pro Woche! Wenn das Wetter mitspielt, mindestens 4 Tage die Woche oder mehr … lach….
Wow! Warum kannst du dich nach so vielen Jahren noch immer für BMX begeistern? Oder anders gefragt: Was bedeutet BMX für dich?
BMX ist nach meiner Familie mein Lebenselixier! Ich tauche in meine Welt ab! I love BMX!
Deinem neuen Video nach zu urteilen, bist noch sehr gut in Schuss. Treibst du neben BMX irgendwelchen Ausgleichsport, oder wie hältst du dich so fit?
Mein Tag beginnt um 5:30 Uhr. Bevor es zur Arbeit geht, mache ich einige Liegestütze und Sit-ups. BMX ist Sport genug.
Kannst du noch genauso hohe Bunnyhops wie mit 25?
Ich weiß nicht, ob die Bunny-Hops noch so hoch sind, aber sie sehen schöner aus.
„Ich weiß nicht, ob die Bunny-Hops noch so hoch sind, aber sie sehen schöner aus.“
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