Gestern wurden in Tokio (Japan) die Olympischen Spiele eröffnet, bei denen erstmals die Disziplin BMX Freestyle Park mit von der Partie ist. In der Crossradwelt ruft das nicht nur Begeisterungsstürme hervor, ganz im Gegenteil.
Was für unterschiedliche Standpunkte es innerhalb der hiesigen Szene dazu gibt, haben wir vor einiger Zeit versucht HIER darzulegen. Mit Jens Werner ist auf dieser Seite sogar schon ein waschechter Apparatschik zu Wort gekommen. Jens ist nämlich nicht nur Vorstandsmitglied des Mellowparks, sondern seit einigen Jahren auch der Koordinator für BMX Freestyle beim Bund Deutscher Radfahrer (siehe dazu dieses Videointerview). Und dann wäre da ja auch noch niemand Geringeres als Mat Hoffman, der einen offenen Brief über seine mißglückte Zusammenarbeit mit dem Weltradsportverband UCI veröffentlich hat.
Ganz schon was los, also. Nach der anfänglichen Aufregung ist die Diskussion mit der Zeit jedoch wenig eingeschlafen. Es ist aber davon auszugehen, dass sie aus gegebenem Anlass nun wieder ein wenig Fahrt aufnimmt. Ein erster Hinweise darauf ist ein Leserbrief, der vor einigen Tagen bei uns eingetroffen ist und den wir euch nicht vorenthalten möchten. Denn eins steht fest: Ob Olympia nun gut oder schlecht für BMX ist, darüber lässt sich weiterhin vortrefflich streiten. In diesem Sinne: Feuer frei!
FICK DIE UCI!
„BMX-Freestyle ist olympisch! Hurrah!
Was wird wohl als nächstes eine Olympische Disziplin? Battle-Rap?
Ist BMX nicht der Weg gewesen, sich von den alles beherrschenden Normalo-Sportarten abzugrenzen? Oder ging das nur mir so? Hab‘ nur ich Mitleid empfunden mit den fußballspielenden Kids auf dem Sportplatz neben den Trails, die abwechselnd von ihrem Trainer oder ihren Eltern angebrüllt wurden? Wollen wir da echt hin?
Flaggen auf dem Rahmen? Nationaltrikots? Ich dachte, wir sind hier eine weltweite Familie, nicht nur eine Anzahl nationaler Einheiten. Saß ich nicht nachts auf einem Platz in Madrid, ohne Plan oder Schlafplatz und nur weil ich mein Rad dabei hatte, hatte ich kurze Zeit später für eine Woche eine Unterkunft und einen Tourguide zu den lokalen Spots? War es wichtig, woher ich komme? Nein. Das einzige, was zählt, ist 20“!
Wieso denn, ist Kunstradfahren nicht cool? Aus demselben Grund, aus dem niemand Cooles in Deutschland mehr BMX-Rennen fährt: Fette, glatzköpfige Männer. Fette, glatzköpfige Männer mit Geltungs- und Machtbedürfnis, die jede Innovation unterdrücken. Ask me how I know!
Die schieben ihre schmierigen Finger in jede sich bietende Lücke