Er soll so gut wie Mat Hoffman gewesen sein, aber weil Carlo Griggs schon sehr bald von Shows und Contests genug hatte, fuhr der sagenumworbene Halfpipefahrer fortan nur noch seine Privatrampe in Südengland.
Dabei hatte alles nach einer Bilderbuchkarriere ausgesehen. Geboren 1972, also der gleiche Jahrgang wie Mat Hoffman, gewann das englische Wunderkind bereits mit 13 Jahren die prestigeträchtige „King of the Skarteparks“-Serie und war fortan für Skyway unterwegs. Sein Finallauf von der WM im Jahre 1987 zeigt, was ihn schon damals auszeichnete: hohe Air, gestreckte Variationen und die Fähigkeit, das alles auch noch verhältnismäßig sauber auszufahren:
1988 unterschrieb Carlo bei Adidas und verbrachte von nun an viel Zeit damit, Shows zu fahren und zu Wettbewerben in die USA zu reisen. Rückblickend sagt er über diese Phase in seinem Leben: „Ich hatte sehr schnell die Nase voll von dem ganzen Zirkus. Ich wollte einfach nur zu Hause, um mit meinen Freunden Rad zu fahren.“ Und so kehrt er bereits nach einem Jahr wieder nach Hause zurück, wo er sich eine zehn Meter breite Halfpipe baut und weiterhin jeden Tag auf Wettbewerbsniveau BMX fährt – allerdings jetzt abseits des Scheinwerferlichts.
Erst im Jahr 2000 tritt Carlo Griggs wieder an die Öffentlichkeit. Diesmal jedoch nicht als BMX-Pro, sondern als Firmengründer: er ruft Proper Bikes ins Leben und hebt mit IMG seinen eigenen Großhandel aus der Taufe. Aus dieser Zeit ist auch folgende Videosection, die beweist, dass Carlo einfach ein begnadeter Fahrradfahrer ist, der in einer besseren Welt in einem Atemzug mit Dave Mirra, Jamie Bestwick und seinem alten Teamkollegen Mat Hoffman genannt werden würde:
http://vimeo.com/26056225
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