Es gibt nur wenige BMXer, die sich so hart gönnen wie Brian Kachinsky. Haufenweise Videoparts, die randvoll mit den heftigsten Handrailmanövern sind, legen davon ein eindrucksvolles Zeugnis ab. Was manche von euch aber vielleicht nicht wissen: Neben seinem Hauptjob als furchtloser Streetfahrer hat sich der Schrecken der Handläufe in den vergangenen Jahren eine zweite Karriere als Contestjudge aufgebaut – und das auf allerhöchstem Niveau. Simple Session, Battle of Hastings und die Worldcups der UCI sind nur einige der namenhaften Contests, bei denen er regelmäßig Punkte verteilt.
Bei Veranstaltungen dieser Größenordnung werden Unmengen von Fahrerinnen und Fahrern im Akkord durchgeschleust, was nicht selten 12-Stunden-Schichten für die Jury zur Folge hat. Es hört sich vielleicht einfach an, den ganzen Tag den besten BMXer_innen der Welt beim Radfahren zuzugucken und sie zu bewerten aber wenn man das ohne Pause von 8 Uhr morgens bis 8 Uhr abends macht, ist man am Ende ganz schön durch. Während seine Kollegen nach getaner Arbeit dementsprechend nur noch den Weg zum nächsten Späti oder an die Hotelbar finden, schwingt sich Brian auch mit 37 Jahren sofort nach Schlusspfiff noch auf sein Rad, um die Straßen jener Stadt zu erkunden, in die es ihn diesmal verschlagen hat. Stunden später kehrt er dann vollkommen erschöpft, aber auch überaus glücklich und mit jeder Menge Fotos von exotischen Spots und/oder Clips, die ihn zeigen, wie er diese durchmassiert, ins Hotel zurück.
Manchmal übertreibt er das Ganze jedoch auch ein wenig. So zum Beispiel bei der diesjährigen Simple Session, wo er eines Abends bei Minusgrade loszog, um im komplett zugeschneiten und vereisten Tallinn nach Spots zu suchen. Manche mögen das ein wenig durchgeknallt finden, doch so tickt Brian nun einmal. Er lebt BMX 24/7 – und das nicht nur unterwegs, sondern auch daheim in Chicago, wo er mehrmals die Woche auf Spotsafari geht und sich in seiner Freizeit dann auch noch für den Bau neuer Parks einsetzt. Mal ganz davon zu schweigen, dass er gemeinsam mit seinem Homie Van Homan obendrein eine Contestserie für Amateure aus der Taufe gehoben hat. Da brennt jemand auch nach gut 25 Jahren im Sattel noch immer wie eh und je für BMX in all seinen Facetten.
Vor ein paar Wochen ergaben glückliche Umstände, dass The Medialist einen Tag lang mit Brian auf den sonnigen Straßen von Barcelona unterwegs war. Herausgekommen ist dabei der Videobikecheck weiter oben, in dem Herr Kachinsky sein Signaturerad, das GT Globetrotter, vorstellt und sich anschließend einige schmackhafte Spots in dem spanischen Streetparadies gönnt. Vorhang auf!
BRIAN KACHINSKYS GT GLOBETROTTER
Rahmen: GT Globetrotter (BK Signature) in 20,75″
Gabel: Odyssey R25
Lenker: GT Original in 9,125″ (vierteilig)
Griffe: GT Super Soft Grips
Lenkerenden: Odyssey
Bremse: VANS
Vorbau: GT Elevated Stem (BK Signature)
Steuersatz: GT
Sattel: GT BK Signature (pivotal) aka Chicago Train Map Seat
Sattelstütze: GT Pivotal
Kurbel: GT Prototype (165 mm)
Tretlager: GT
Pedale: GT PC Logo Pedals
Kettenblatt: GT Prototype
Übersetzung: 25/9
Kette: Shadow
Reifen: GT LP-5 Tires in 20 x 2,35″
Laufräder: Odyssey
Pegs: ändert sich je nach Einsatzgebiet (Odyssey oder Primo oder Prototypen von GT)
Modifikationen: Ich kürze meinen Lenker auf beiden Seiten ungefähr um 2,5 cm. Je nachdem, was ich gerade fahre, wechsle ich auch meine Pegs. 90 % der Zeit fahre ich jedoch Stahlpegs. Ich mag es außerdem, wenn mein Rad gut läuft, deshalb repariere und pflege ich es regelmäßig. Für mich gibt es nichts besseres als ein stabiles, gut eingestelltes Rad, das gut aussieht.
Reifendruck: irgendwas zwischen 3,5 und 4 Bar?
Körpergöße: 1,73 m
Brian Kaschinsky ist 37 Jahre alt, wohnt in Chicago, Illinois (USA) und fährt für GT Bicycles.
