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Markus Schwital ist neben kunstform auch für die japanische BMX-Firma Nous unterwegs. Checkt seinen neuen Rider in diesem Bikecheck.

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Markus Schwital Bikecheck

Flatlandräder werden Streeträder immer ähnlicher und umgekehrt, aber ein 21″-Oberrohr sieht man einem Flachlandhobel eher selten. Dass Markus Schwital dennoch so einen langen Lulatsch fährt, hängt vor allem damit zusammen, dass er selbst auch ziemlich groß ist – 2,05 m, um genau zu sein. Da braucht man schon mal ein wenig mehr Platz zwischen Sattel und Lenker, damit man sich nicht die Knie stößt. Neben dem langen Oberrohr gibt es aber auch noch andere interessante Dinge an Markus aktuellem Rider zu entdecken. Denn der Stuttgartlocal ist neben kunstform auch für die japanische BMX-Firma Nous unterwegs, deren Produkte bekommt man hierzulande ja eher selten zu Gesicht bekommt. Grund genug, Markus‘ Rad für diesen Bikecheck einmal genauer unter die Lupe zu nehmen.

Rahmen: NOUS BMX Date V2 in 21“
Gabel: Odyssey BMX R15
Lenker: Subrosa Simo Bar in 8,8“
Griffe: Odyssey Broc Raiford
Lenkerenden: Odyssey Plastic
Bremsanlage:
Vorbau: NOUS BMX Reverse 45 Toploader
Steuersatz: Cinema Lift Kit
Sattel: NOUS BMX Mhka
Sattelstütze: Cinema
Kurbel: Odyssey Thunderbolt in 165 mm
Tretlager: Subrosa
Pedale: Eclat Nylon Slash
Kettenblatt: Erigen BMX Lucky
Übersetzung: 25/9
Kette: Odyssey
Reifen: Heresy BMX Zephyr in 1,9“ (faltbar)
Laufräder: Cinema „Reynolds“-Felgen, BSD „Mind“-Vorderradnabe, Wethepeople „Hybrid“-Freecoaster
Hubguards: Wethepeople hinten, BSD vorne
Pegs: Federal Plastic Alloy
Modifikationen: Lenker beidseitig um 2 cm gekürzt
Reifendruck: 100 PSI
Gewicht: N/A
Körpergröße: 2,05 m

Markus Schwitals Date V2 in 21" von Nous BMX
Markus Schwitals Date V2 in 21″ von Nous BMX

INTERVIEW MIT MARKUS SCHWITAL

Hey Markus, alles fit? Was hast du in letzter Zeit so getrieben?
Alles gut soweit. Ich freu mich auf das Interview mit euch. In der letzten Zeit war es mit Contests leider eher etwas ruhig (Grund: Corona). Ein cooles Event fand jedoch statt: die erste Europameisterschaft in BMX Flatland auf den Ruhr Games 2021. Das war mega, dabei zu sein. Ansonsten trainiere ich eben viel alleine am Spot und probiere mich neben meinem Studium an diversen Tricks. Ist gerade auch mega cool, ohne Contestdruck einfach mal für sich zu fahren – ich genieße es.

Du bist seit einiger Zeit für die japanische Firma Nous unterwegs. Ziemlich abgefahrener Deal, oder? Japan ist schließlich nicht gerade um die Ecke. Wie kam es dazu?
Das ist echt krass, ja. Mittlerweile haben wir eine echt gute Verbindung und sind stets im Austausch über neue Produkte und freshe colorways, die bald kommen. Der Deal kam so zustande, dass ich schlicht und einfach gefragt wurde, ob ich Lust habe, für die Firma für Europa ins Pro-Team einzutreten. Damals war die Firma noch nicht bekannt und ich wusste zunächst nicht, ob das nur der nächste T-Shirt-Sponsor wird. Nachdem wir dann weiter ins Gespräch kamen, sah es aber nach einer echt coolen Firma aus, die BMX pushen will. Also trat ich dem Team bei und bin mega happy, dabei sein zu dürfen. Seither teste ich schon viele Teile für sie.

Schickes Teil: Der Toploadvorbau von Nous BMX

Bei Nous hat man sich auf Flatland spezialisiert, richtig? Was kannst du uns über die Firma erzählen?
Eine noch junge Firma aus Japan mit Fokus auf BMX Flatland. Da sich ja jedoch alles immer mit Street vermischt, baut die Firma jetzt auch Rahmen, die für beides tauglich sind. Tamao, einer der drei Gründer, ist natürlich wie auch die anderen Jungs tief in der japanischen BMX-Szene verankert. Dadurch wissen sie über die Bedürfnisse der Fahrer bestens Bescheid und produzieren so echt super geile BMX-Parts.

Fühlst du dich als Teil des Teams von Nous? Wie haltet ihr Kontakt?
Da ja in der heutigen Welt vieles online ist, funktioniert unser Austausch sehr gut. Dieser Sponsoringdeal ist der klare Beweis, dass man auch über viele Kilometer und ohne physischen Kontakt gut in Verbindung bleiben kann. Ich war leider noch nie vor Ort und mit den Jungs persönlich Fahrrad fahren, jedoch ist das in Planung, sobald Corona es wieder zulässt. Ich fühle mich sehr geehrt, die Marke in Europa zusammen mit dem neuen Teamrider und Homie Sietse van Berkel aus Holland zu representen.

„Dieser Sponsoringdeal ist der klare Beweis, dass man auch über viele Kilometer und ohne physischen Kontakt gut in Verbindung bleiben kann.“

Lass uns zu deinem neuen Rider kommen. Schickes Teil! Wie wichtig ist dir der Look deiner Räder?
Danke. Ich habe lange überlegt, ob ich wieder ein all black bike baue, oder was Neues probiere. Ich habe lange zusammen mit meiner Freundin im Custom-Bike-Konfigurator von kunstform verschiedenste Farbkombinationen ausprobiert. Mit dem outcome bin ich nun mehr als zufrieden.

Apropos Look: Das Rad sieht eher wie ein Street- und nicht gerade wie ein Flatlandrad aus. War das beabsichtigt?
Ja, voll. Ich lieb‘ einfach den cleanen Streetlook und die geraden Rahmenkonturen. Zudem fühlt sich das bike für mich echt perfekt an. Liegt vielleicht auch daran, dass ich über zwei Meter groß bin, hahaha.

Wenn wir schon mal so halb beim Thema sind: Ich habe gehört, dass du nicht nur ein guter Flatlander bist, sondern auch einige gute Streetmoves drauf hast. Fuhre meinte zum Beispiel, du kannst 360 to Smith. Was geht ab? Das jemand so zwischen den Welten wandelt, ist eher selten, oder?
Ja, den ein oder anderen Grind habe ich schon im Handgepäck. Das kam eigentlich alles durch viele Wintersessions im kunstform Stock Room zustande. Das muss ca. vor zwei Jahren gewesen sein, als ich dort mehrfach die Woche mit Sven Avemaria (meinem Homie vom Bodensee) gefahren bin. Ich glaube, dadurch kamen die skillz zustande. Mittlerweile bin ich aber wieder mehr mit Fokus auf Flat unterwegs.

Sind deine Ausflüge der Grund, warum du Plastikpegs mit Griptape oben drauf und Hubguards fährst?
Jein. Ich mag einfach auch den look und die Plasikpegs mit den Alu-Kernen sind zudem super leicht und stabil. Hubguards sind zudem auch bei Backwheelcombos ganz angenehm, da man mit den Fingern nicht mehr so schnell in die Speichen kommt. Letztens habe ich die Hubguards mal abgemacht und das sah irgendwie falsch aus. Ich glaube, ich kann nicht mehr ohne.

„Letztens habe ich die Hubguards mal abgemacht und das sah irgendwie falsch aus.“

Was außerdem auffällt, ist, dass du eine Gabel mit Vorlauf fährst. Das ist eher flatlanduntypisch. Warum tust du es trotzdem?
Fühlt sich gut an. Kurz ein paar Tage eingewöhnt und jetzt finde ich es mega. Kann mir gar nicht mehr vorstellen zero offset zu fahren.

Wie kommt dein Rad denn damit zurecht, dass du damit neben Flatland auch Street fährst.
Super. Ich habe eine tolles Allroundbike. Klar, der Luftdruck ist bissel zu hoch, um fette Treppensets zu springen. Das überlasse ich aber eh den richtigen Streetern.

BMX-Sattel von Nous aus Japan

Für welches Teil an deinem Rad würdest du sofort Geld auf die Theke knallen, wenn du es nicht geschenkt bekommen hättest?
Den Nous BMX Sattel. Der Gummi ist sehr stabil und der Sattel hält dadurch jetzt echt schon sehr lange. Zudem greift er sich sehr gut, was die Combos hier und erleichtert.

Wie du bereits selbst erwähnt hast, bist du ziemlich groß. Fährst du einen längeren Rahmen als andere Flatlander oder versuchst du dein Rad auf andere Art und Weise an deine Größe anzupassen?
Hahaha, ja. Ich glaube, ich fahre ein echt großer Rad mit 21“-Toptube. Aber immer mehr Flatlander fahren zunehmend längere Rahmen – auch kleinere Fahrer. Solang das Hinterrad nicht zu schwer ist, fühlt sich das Bike trotzdem in den Spins noch wendig an.

Wäre es nicht schöner einen größeren Lenker anstelle des Spacerturms zu fahren?
Ja, hatte ich auch schon. Das Problem ist nur, dass der Lenker mir dann immer zu schnell gebrochen ist. Der aktuelle hält gut und ich will nicht nochmal im Nosie den Griff bis zum Boden durchdrücken. Somit bleibt vorerst Spcerturm bestehen.

Zum Gewicht deines Riders hast du keine Angaben gemacht. Ist dir das nicht wichtig?
Ja, hahaha. Ne, hatte es tatsächlich nicht gewogen. Ich finde, das Gewicht auch nicht so interessant. Wichtiger ist, dass sich das Bike gut zum Fahren anfühlt und das trifft bei meinem Rad zu 100 Prozent zu.

Bei welchen Teilen und/oder Einstellungen bist du an deinen Rädern besonders pingelig?
Ach, eigentlich bin ich das gar nicht so sehr. Ich mag es nicht, wenn was klimpert, oder die Kette an den Rahmen schlägt. Kommt auf den Tag an. Mal fahre ich mein Bike bis so viele Speichen raus sind, dass ich nicht mal mehr heimfahren kann, weil es so heftig schleift. Mal fix ich alles direkt.

„Mal fahre ich mein Bike bis so viele Speichen raus sind, dass ich nicht mal mehr heimfahren kann, weil es so heftig schleift. Mal fix ich alles direkt.“​

Du hast neulich vom BSD Revolution Freeoaster zum neuen Freecoaster von Wethepeople geswitcht. Warum?
Ja, das ist richtig. Ich hatte erst den BSD, weil ich die geniale, neue Technik ausprobieren wollte. Also habe ich mir von Fuhre direkt einen reservieren lassen und gleich getestet. Also eigentlich ist das ein starkes Teil. Lustiges Feature, dass man Fakie Moonwalk machen kann. Als es dann jedoch an echte Backwheel-Tricks ging, hackte mir der Coaster zwei Mal so doof ein, wodurch ich heftig vom Rad geschleudert wurde (Pedale bremst Schienbein und schmiss mich vom Rad), dass ich direkt wieder was anderes wollte. Da das Gewicht vom BSD aber so ultra geil war, wollte ich nicht wieder so einen schweren konventionellen Coaster verbauen. Dann bin ich über Felix Prangenberg auf den Wethepeople-Coaster gestoßen. Dieser Coaster ist auch sehr leicht und funktioniert für mich nun sehr gut, ohne böse Überraschungen in harten Combos. Fettes Dankeschön an dieser Stelle an Dave Paterson für die gute Arbeit und die Bereitstellung des guten Stücks.

Der Hybrid-Freecoaster von Wethepeople BMX
Der Hybrid-Freecoaster von Wethepeople BMX

Welche Teile machst du am meisten kaputt?
Speichen. Ich weiß nicht wieso, aber Speichen brechen mir immer. Man könnte es schon fast als Hobby bezeichnen, dass ich Speichen tausche, haha. Beim Einspeichen meiner Custom-Laufräder habe ich allerdings support vom besten Wendel. Der macht das einfach zehnmal schneller und besser als ich. Much love!

„Man könnte es schon fast als Hobby bezeichnen, dass ich Speichen tausche, haha.“

Kommen wir langsam zum Ende. Was steht in nächster Zeit bei dir an?
Na ja, neben Studium halt nach wie vor viel riden. Ich hoffe, nächstes Jahr kommt mal wieder der ein oder andere Contest. Ansonsten einfach das Fahren genießen und mich an diversen neuen moves probieren.

Möchtest du zum Schluss noch etwas loswerden oder jemanden grüßen?
Fettes Dankeschön an freedombmx für das Interview und den Bikecheck von meinem neuen BMX. Ein weiteres Dankeschön geht raus an den kunstform BMX Shop aka Fuhre [Daniel Fuhrmann] und natürlich Nous aka Tamao für den besten support ever. Weiteres Shoot-out an Jonny B. für die immer geilen Sessions und Seppl [Pospischil] für neue Trickideen.

Markus Schwital ist 25 Jahre alt, wohnt in Stuttgart und fährt für kunstform BMX Shop und NOUS BMX.

Fotos: Michael Lorenz​

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