2018 war das Jahr der BMX-Jubiläum in Deutschland: 10 Jahre Butcher Jam, 10 Jahre BMX Männle, 15 Jahre Bielefeld City Jam und natürlich 25 Jahre freedombmx, um nur einige zu nennen. Und dann sind da noch Thomas und Wolfgang Göring von KHEbikes, die in diesem Jahr sogar ihr 30-jähriges Firmenjubiläum feiern. Damit ist die Karlsruher Zweiradschmiede die Dienstälteste BMX-Firma Deutschlands. Wir gratulieren aufs herzlichste und lassen im Folgenden die wichtigsten Innovationen und berühmtesten Teamfahrer aus der Geschichte von KHEbikes anhand von 30 Bildern Revue passieren.
DIE ANFÄNGE:
KHEbikes wurde 1988 von den Brüdern Thomas und Wolfgang Göring in Karlsruhe gegründet. Thomas erinnert sich: „Ich habe 1981 im Alter von 10 Jahren mit BMX angefangen. Mit 16 habe ich dann 1988 eine Feinmechanikerlehre angetreten und mir gemeinsam mit meinem Bruder eine kleine Drehmaschine gekauft, um eigene BMX-Teile zu produzieren. Das Problem damals war nämlich, dass die meisten Teile einfach nicht gehalten haben. Unser erstes Produkt waren die Do-Pegs. Da ich die Dinger selbst bei mir zu Hause gedreht habe, waren die Pegs alle unterschiedlich lang.“
Die Do-Pegs kamen in der Szene gut an und so entschieden sich Thomas und Wolfgang dazu, eine BMX-Firma zu gründen, die sie bis heute gemeinsam betreiben. Das erste Logo zeichnete Thomas der Legende nach selbst auf einem Glastisch in seinem Kinderzimmer:
KHE ist übrigens nicht die Abkürzung für „Kink Huge Elephant“, wie auf dem Motiv des ersten KHE-Shirts zu lesen war, sondern für Karlsruhe. Innerhalb hatte die junge Firma bereits eine große Produktpalette am Start, was insofern beachtlich ist, weil es damals noch keine BMX-Hersteller in Taiwan gab, mit denen man zusammenarbeiten konnte, und es hierzulande nahezu unmöglich war, BMX-Teile produzieren zu lassen.
Nach zahlreichen Anbauteilen folgte 1993 mit dem Catweasle der nächste große Schritt für die Firma aus Karlsruhe: ein eigener Rahmen. Der wurde in Zusammenarbeit mit dem Flatlandweltmeister Albert Retey entwickelte, der schon maßgeblich an der bereits erwähnten Grinddisc beteiligt war. Der Catweasel-Rahmen wurde aus Mannesmann-Rohren in Russland zusammengeschweißt und in einer ersten Version waren die Bremssockel unter den Kettenstreben angebracht, damit die Bremse beim Cherrypicker nicht im Weg war. Das ist der Trick, den Albert rechts im Bild zeigt:
DER INTERNATIONALE DURCHBRUCH:
Nachdem man sich in Deutschland etabliert hatte, gab KHEbikes ab 1996 auch verstärkt im Ausland Gas. Mit Phil Dolan, Mike Canning und Armin Batoumeni hatte man neben einigen der besten deutschen Fahrer zwar schon vorher europaweit bekannte Namen unter Vertrag, aber mit dem Sponsoring der amerikanischen Flatlandlegende Jesse Puente, bekam das Ganze noch einmal eine neue Dimension. In der Folgezeit wurden weitere berühmte Fahrer wie zum Beispiel Matti Kuoppa aus Finnlandund der Brite Effraim Catlow ins Boot geholt, und sogar der sagenumwobene Chase Gouin (Kanada) hatte eine Zeit lang einen Co-Sponsoringdeal mit KHEbikes. Und dann war da ja auch noch ein gewisser Jamie Bestwick aus Großbritannien. Vom dem hat der ein oder andere von euch vielleicht auch schon mal gehört …
INNOVATIONEN UND MARKETINGCOUPS:
Thomas Göring war schon immer ein gewiefter Geschäftsmann. 1999 ging er zum Beispiel eine Kooperation mit der Erotkdarstellerin Dolly Buster ein, die ihr eigenes Signaturerad bekam – und das, obwohl sie angeblich nicht Fahrrad fahren konnte. Man kann über diesen Move geteilter Meinung sein, aber eines steht fest: Selten hat BMX ein so großes Medienecho erzeugt wie bei der Präsentation des „Dirty Buster“ in der Kölner DOME Sports Halle (RIP), über die zahlreiche Fernsehsender und überregionale Zeitschriften berichteten.
Ähnlich kontrovers wie die Kooperation mit Dolly Buster wurde der Internalrotor diskutiert, mit dem KHEbikes und Diatech im Jahr 2000 auf den Markt kamen. Viele Leute störten sich an der Coladosenoptik, aber seien wir doch mal ehrlich: Was da vorher unter dem Vorbau scharfkantig rausstand, war auch nicht gerade das gelbe vom Ei. Das F-Set-System hatte mit einigen Anfangsschwierigkeiten zu kämpfen, dennoch handelte es sich dabei durchaus um einen interessanten Ansatz, den KHEbikes in der Folgezeit weiter verfolgte. Und das mit guten Ergebnissen, wie man weiter unten sehen kann.
Nach der Kritik am Internalrotorsystem folgte 2005 ein Produkt von KHEBikes, auf das sich wirklich alle einigen konnten: die MAC-Faltreifen. KHEbikes war die erste BMX-Firma der Welt, die 20″-Faltreifen anbot – und die Dinger wurden ihnen aus den Händen gerissen. Der Vorteil von Faltreifen ist nämlich, dass sie eine ganze Ecke leichter sind als herkömmliche Stahlbandreifen. Und so avancierte der MAC binnen kürzester Zeit weltweit zu einem Must-have.
Bereits ein Jahr vor dem Erscheinen der MAC-Reifen war KHEbikes mit einem anderen Produkt auf den Markt gekommen, das neue Maßstäbe setzen sollte: Sean Butlers Signaturelenker. Es handelte sich dabei um den ersten gebutteten Lenker der Welt, sprich: die Innenseite der Rohre hatten unterschiedliche Wandstärken, wodurch man Schwachstelle verstärken und an Stellen, die keine hohen Belastungen aushalten müssen, weniger Material verwenden kann. Mittlerweile sind gebuttete Lenker im High-End-Bereich Standard, was nicht verwunderlich ist, denn sie sind stabiler und gleichzeitig leichter als Lenker, die keine gebutteten Rohre haben.
Und hier haben wir noch ein Produkt, das sich heutzutage an den meisten BMX-Rädern findet und bei dessen Aufkommen KHEbikes an vorderster Front mit dabei war: Plastikpegs. Die Alchemy-Pegs kamen 2008 erstmals in die Läden und waren komplett aus Kunststoff, was sie für den Einsatz auf Rampen und der Straße eher ungeeignet machten, doch mit etwas Griptape versehen, konnte man damit durchaus Flatland fahren und gleichzeitig Gewicht sparen.
SIGNATUREPRODUKTE UND MEDIENOFFENSIVE:
Bei KHEbikes wusste man schon immer um die Bedeutung von Marketing, weshalb Thomas und Wolfgang schon sehr früh damit begannen, gemeinsam mit ihren bekanntesten Teamfahrern Signatureprodukte zu entwickeln. Einige davon haben wir bereits erwähnt. Der erste deutsche Pro, der diesem Ehre zu Teil wurde, war Daniel Fuhrmann vom kunstform BMX Shop:
Aber KHEbikes gab nicht nur bei Signatureprodukten Gas, sondern auch im Anzeigenbereich. Bis zum Niedergang der Printmedien vor ein paar Jahren schalteten die geschäftstüchtigen Karlsruher in jedem BMX-Magazin weltweit Anzeigen. Hier ist eine kleine Auswahl:
GEGENWART:
So langsam, aber sicher biegen wir auf der Zielgraden unserer kleinen Geschichtsstunde ein. Nach dem Umzug in eine neue Halle vor den Toren Karlsruhes (HIER entlang für einen Videorundgang) bietet KHEbikes heutzutage vor allem Kompletträder im Einsteiger- und Mittelklassebereich anbietet. Aber natürlich gibt es auch weiterhin einige High-End-Produkte von KHEbikes, wie zum Beispiel die neuen MAC3-Reifen:
Und zum Schluss haben wir hier noch die KHEbikes-Anzeige aus unserer Jubiläumsausgabe, mit der die Jungs uns nicht nur gratulierten, sondern sich auch bei all ihren Teamfahrern der vergangenen 30 Jahre bedankten. Danke für den Support!
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