INTERVIEW MIT OSKAR TIRKOT
Hey Oskar, was geht ab? Was hast du in letzter Zeit so getrieben?
Moin! Was geht? Jau, alles gut eigentlich! So ziemlich alles im Spagat zwischen Vollzeitjob, Musik machen und biken!
Du machst Musik? Das wusste ich gar nicht. Erzähl doch mal was darüber.
Ach jo, ich leg ab und zu auf Events auf. Hauptsächlich schnellen Techno. Das gehört leider nicht so zur BMX-Szene, aber ich versuche immer mehr, es ein bisschen zu integrieren. BMX needs more Techno!
“BMX needs more Techno!”
Für all jene, die dich nicht persönlich kennen: Wie würdest du dich in drei Worten als Person beschreiben?
Ist immer eine schwere Frage, finde ich, aber ich würde mich zum Beispiel schon als stur bezeichnen, besonders wenn ich einen Trick oder ne Line versuche und mich richtig drin verbeiße. Auch wenn mir dann der Filmer manchmal ehrlich leid tut, bin ich der Meinung, dass ich zudem immer Menschen gegenüber offen und froh bin, Leute zum Rollen zu finden, mit denen man die Streets unsicher machen kann. Manchmal verliere ich aber auch den Verstand, wenn ich etwas nicht stehe – vor allem wenn das Tageslicht schwindet oder der Akku leer wird!
Und wie beschreibst du in drei Worten deinen Fahrstil?
Ich würde einfach mal sagen, dass ich mir immer mehr Mühe gebe Style und Steeze einzubauen, aber bei new learns ist immer eine gewisse Menge an sketchyness dabei. Zur Zeit bin ich am meisten mit Grind- und Nosemanualkombinationen beschäftigt, würde ich sagen.
Wie ist die Szene in Potsdam? Ich habe mir sagen lassen, dass du viel alleine fährst, aber immerhin gibt es bei dir vor der Haustür einen mega guten Streetspot, richtig?
Jau, die Potsdamer Szene ist leider in den letzten Jahren so gut wie ausgestorben! Wo ich angefangen habe, waren wir noch eine vernünftige Ridergruppe und sind fast täglich biken gegangen. Irgendwann haben viele angefangen, andere Interessen zu entwickeln und haben mit der Zeit aufgehört. Jeden Sommer sieht man in der Stadt manchmal ein paar neue Kiddies mit relativ guten Komplettbikes, die ich dann jedes Jahr versuche, zu motivieren, richtig reinzustarten, um die Szene am Leben zu halten. Und du hast Recht, was Spots angeht, kann man sich hier wirklich nicht beschweren und ich freu mich immer wieder, wenn ein paar Berliner homies rüber kommen und mich besuchen!
Wer hat sich zuerst die Haare blondiert, du oder Flocksn?
Guter call! Ich glaube, der gute Mister Berlin hat das schon ein paar Jahre vorher gemacht. Ich hab‘s gar nicht so mitgeschnitten, als ich damit angefangen habe, aber der Punkt geht dann wohl an Flo.
Kommen wir zu deinem neuen Rider. Du bist seit kurzem über Traffic Distribution für Stranger und Primo unterwegs. Herzlichen Glückwunsch. Wie kam der Deal zustande?
Großes Danke nochmal! Also eigentlich bin ich selber noch überrascht, weil die Nachricht wirklich aus heiterem Himmel gekommen ist, und es fühlt sich immer noch ein bisschen unreal an, wenn man all die Jahre immer ein wenig davon geträumt hat, mal sowas zu erreichen!
Warum hast du dich aus der Rahmenpalette von Stranger für den Churchill in 21“ entschieden?
Eigentlich ganz einfach zu sagen: Stevie Churchill war zu der Zeit, wo wir anfingen ernsthaft zu biken, einfach ein Idol und Vorbild und so eine kleine Hommage fand ich da ganz passend.
Fährst du den vierteiligen Lenker wegen des Aussehens oder meinst du, diese Form hat noch andere Vorteile?
Ich habe mir noch gar keine Gedanken darüber gemacht, ob es einen Unterschied macht. Aber ich bin total Fan von der Ästhetik!
Dein Lenker ist gar nicht so hoch wie viele andere und die Lenkerstellung geht leicht Richtung Chicago. Außerdem fährst du einen Frontloader. Was sind die Gründe dafür?
Ich habe mich auf jeden Fall ein wenig verschätzt mit der Lenkerhöhe zum Vorbau. Ich wollte unbedingt wieder diese zeitlose Optik von einem Frontloader, aber habe total vergessen, einen höheren Lenker zu nehmen! Das mit dem Chicago ist gar nicht so falsch. Früher war es viel schlimmer es gab hier mal das Gerücht dass man mit Chicago Bars bessere nosies macht. Das hat sich allerdings nie ganz bestätigt. Ein wenig Chicago ist aber geblieben.
“Ich habe mich auf jeden Fall ein wenig verschätzt mit der Lenkerhöhe zum Vorbau.”
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