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Max Gießer hat weder Kosten noch Mühen gescheut, um das leichteste BMX-Rad der Welt zu bauen. Wir haben uns den Schlitten einmal genauer angeschaut.

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Das leichteste BMX-Rad der Welt? – Max Gießer Bikecheck

Wir hatten schon den ein oder anderen Kandidaten auf der Seite, der stolz auf das niedrige Gewicht seines Rades war. Neulich erreichte uns nun eine Nachricht von Max Gießer, der uns von seinem eigenen Leichtbauprojekt berichtete, das alles bisher Dagewesene in den Schatten stellt. Der 29-jährige Rauschebartenthusiast hat nämlich weder Kosten noch Mühen gescheut, um mit 6,6 kg das vielleicht leichteste – und wahrscheinlich auch teuerste – BMX-Rad der Welt zu bauen. Für diesen Bikecheck haben uns den Schlitten einmal genauer angeschaut.

Rahmen: Viking BMX Titan in 20,6″ (Sonderanfertigung)
Gabel: Viking BMX Titan mit 28 mm Vorlauf (Sonderanfertigung)

Lenker: Viking BMX Titan in 9,5″ und 28“ Breite sowie mit 11° Back- und 2° Upsweep (Sonderanfertigung)
Griffe: ODI Longneck SLX, schwarz
Lenkerenden: ODI

Vorbau: Alienation „Vault“-Toploader (53 mm Vorlauf) in schwarz mit Titanschrauben

Steuersatz: Colony Bikes Tall, poliert

Sattel: KHEbikes „Exhib Clear“-Sattelkombo mit sonderangefertigtem !Alpina Lavalina!“-Lederbezug in schwarz
Kurbel: RNC „Superlight“-Titankurbel in 165 mm
Tretlager: Colony Bikes Mid BB, poliert
Pedale: Premium „Slim“
Kettenblatt: Tree 4130 Spline Drive, 1/2 X 3/32″ (Sonderanfertigung aus Titan)
Übersetzung: 25/9
Kette: KMC „K1SL“ 1/2 X 3/32″
, silber
Reifen: KHEbikes „MAC2+ Park“-Faltreifen in 2,10″

Felgen: Alienation „ACME Carbon Fiber“
Naben: Profile „Elite“ mit Titandriver, schwarz
Speichen: USA Brand Titanium Spoke, natural mit schwarzen Alu-Nippeln
Schläuche: Tubolito „S-Tubo SV Ventil“
Modifikationen: Barend in die Gabel gesteckt, alle Schrauben aus Titan, Sattelstütze auf das Minimum gekürzt, Ahead-Kralle vom Rennrad, Ahead-Kappe aus Carbon, Ahead-Vorbauspacer 3K UD Full Carbon (konisch), Driver Sonderanfertigung auf Kettenbreite 1/2 X 3/32″, Half-Link-Kettenglied eingesetzt
Reifendruck: 6 Bar
Gewicht: 6600 Gramm
Körpergröße: 1,65 m

Das leichteste BMX-Rad der Welt? Max Gießers Custom-Build Viking BMX aus Titan in 20,8"
Das leichteste BMX-Rad der Welt? Max Gießers Custom-Build Viking BMX aus Titan in 20,8″

INTERVIEW MIT MAX GIESSER:

Servus, Max! Was geht? Stell dich doch bitte zunächst einmal vor?
Hi! Ich bin der Max, 29 Jahre alt, komme aus Geltendorf, bin gelernter Zweiradmechaniker
und seit dem ich denken kann, schon immer radlverrückt. Fahre seit knapp 18 Jahren BMX.

Wie bist du auf die Idee für dein BMX-Leichtbauprojekt gekommen?
Ich habe schon immer bei all meinen Rädern aufs Gewicht geachtet und irgendwann kam einfach mal die Idee, ein super leichtes BMX zu bauen, das es so noch nie gegeben hat.

Hattest du vor diesem Bike auch schon extrem leichte BMX-Räder?
Ja, ich habe schon immer auf das Gewicht geachtet und mein Rad davor, das ich auch immer noch fahre, hat 8,95 kg.

Wie viel wiegt es derzeit und wie hast du es geschafft, dass das Rad so leicht ist?
Es wiegt aktuell 6600 Gramm. Ich habe natürlich bei allen Teilen auf das Gewicht geachtet. Alles, was es aus Titan gibt, ist auch verbaut. Und auch sonst habe ich keine Mühen und Kosten gescheut, um mein Ziel, das leichteste BMX-Rads Deutschlands, wenn nicht sogar weltweit zu bauen, zu erreichen.

„Alles, was es aus Titan gibt, ist auch verbaut.“

Warum ist dir das Gewicht so wichtig?
Ich stehe einfach auf geile, leichte Bikes, egal ob BMX, Mountainbike oder Rennrad. Ein bisschen spinnen gehört auch immer dazu – und das tue ich auch, wenn es um Leichtbau geht.

Welche Vorteile hat es deiner Meinung nach, wenn ein Rad besonders leicht ist?
Ich denke, dass man viele Tricks mit nem leichten Rad besser und mit weniger Kraft hinbekommt.

Gibt es auch Räder, die zu leicht sind?
So lange das Rad wirklich noch fahrbar ist, gibt es meiner Meinung nach kein „zu leicht “

Wie lange hat es gedauert, bis du alle Teile zusammen hattest und das Rad fertig war?
Boa, das hat echt ein ganzes Stück an Zeit gedauert und war echt gar nicht so einfach mit den ganzen Zoll- und Versandgeschichten. Aber irgendwas zwischen anderthalb und zwei Jahren bis endlich alles da war.

Inwiefern sind Rahmen, Gabel, Lenker und Kettenblatt Sonderanfertigungen? Wurden die etwa nach deinen Wunschmaßen gebaut?
Ja, genau. Rahmen, Gabel und Lenker habe ich mir von der Firma Vikings BMX auf meine Wunschmaße anfertigen lassen, natürlich alles aus Titan. Und das Kettenblatt hat mir mein Kumpel Tassilo aus Titan angefertigt, da es einfach noch mal leichter geworden ist und optisch besser zu dem Rad passt als ein schwarzes oder silbernes Standardteil. Auf dem Markt gibt es leider nur sehr wenig Angebot an Titankettenblättern.

„Auf dem Markt gibt es leider nur sehr wenig Angebot an Titankettenblättern.“

Denkst du, dass du durch den ganzen Leichtbau Abstriche in Sachen Stabilität machen musstest?
Das könnte natürlich gut sein. Aber da ich mit dem Rad keine großen Sprünge machen werde und möglichst clean fahren will, denk ich, dürfte es kein Problem sein, das es so leicht ist.

Gibt es außer dem Gewicht sonst noch etwas, bei dem du radtechnisch besonders pingelig bist?
Also, ich finde die Optik immer super wichtig. Irgendwelche wilden Farbkombis sind für mich ein No-Go. Genauso wie es mir echt wichtig ist, dass das Rad immer möglichst sauber ist. Klappernde Ketten oder Teile sind ganz schlimm.  Und immer viel Luft muss drin sein.

Hast du bei jedem Teil auf das Gewicht geschaut und das leichtmöglichste Produkt genommen, oder hast du auch schon mal Fünfe gerade sein lassen?
Ja, ich habe eigentlich echt bei allen Teilen auf das Gewicht geachtet. Na ja, bis auf den Profile „Elite“-Laufradsatz, da war mir der Sound am wichtigsten. Und so Sachen wie Griffe, da kann man natürlich drauf achten, aber da war mir der Grip am wichtigsten.

Welches Teil würdest du für kein Geld der Welt verkaufen?
Das ganze Rad vermutlich, aber vor allem das Kettenblatt nicht, da es das so nur einmal auf der Welt gibt.

Und für welches Teil hättest du auch den doppelten Preis gezahlt?
Da bin ich fast wieder ein bisschen geizig, was das angeht. Aber ich denke mal, die geilen Carbonfelgen hätte ich auch teurer gekauft, da ich sie unbedingt haben wollte.

Apropos: Was schätzt du, wie viel ist das Rad wert?
Ich habe für alles inklusive Versand und Zollgebühren ziemlich genau 5.500 EUR bezahlt. Aber für mich selbst ist es unbezahlbar, weil damit mein Traum in Erfüllung geht.

Sind an dem Rad weder Bremsen noch Pegs, um Gewicht zu sparen? Oder fährst du einfach am liebsten brake– und pegless?
Ich fahre am liebsten, wie du schon sagst, brake– und pegless. Da geht es nicht ums Gewicht.

Wünscht du dir, dass KHEbikes die MAC3 auch als Faltreifenversion auf den Markt bringen würde, oder wären die so oder so zu schwer, weil mehr Material?
Wenn sie nicht all zu viel mehr wiegen als die MAC2, währe es natürlich eine Überlegung wert, da würde ich lieber den dickeren Reifen fahren und nicht so genau aufs Gewicht schauen.

„Ich würde lieber den dickeren Reifen fahren und nicht so genau aufs Gewicht schauen.“

Siehst du irgendwo noch Verbesserungsbedarf beziehungsweise Gewichteinsparungspotential? Oder ist das Rad, so wie es jetzt da steht, fertig?
Ein bisschen einsparen kann man immer noch. Ich könnte zum Beispiel noch leichtere Pedale und Schaumstoffgriffe drauf machen, dann würde das Rad circa 6300 Gramm wiegen. Aber so würde ich es nicht fahren wollen. Also ist das Bike sozusagen, so wie es ist, komplett fertig, und ich würde auch nichts mehr ändern daran.

Ist das Rad tatsächlich fahrbar, oder ist es zu leicht, um damit im Park zu fahren und daher eher eine Art Ausstellungsstück?
Dazu kann ich leider noch kein Feedback geben, da ich es noch nicht testen konnte durch das schlechte Wetter. Aber ich hoffe doch, dass ich es ganz normal fahren kann.

Ist dies dein Hauptrad? Warst du mit dem Rad schon in der Öffentlichkeit? Falls ja, was sind so die Reaktionen, wenn du damit irgendwo auftauchst?
Es soll mein Hauptrad werden. So direkt war ich noch nicht in der Öffentlichkeit damit, zumindest nicht in der BMX-Szene. Aber in meiner Arbeit im Fahrradladen wurde es schon sehr oft bewundert und die meisten haben erst einmal gelacht, als sie es mit einem Finger hochheben konnten.

„Die meisten haben erst einmal gelacht, als sie es mit einem Finger hochheben konnten.“

Möchtest du zum Schluss noch etwas loswerden oder jemanden danken?
Ich will nur sagen. Wer später bremst, ist länger schnell! Danken möchte ich all denen, die mich dabei unterstützt haben, das geile Bike fertigzustellen. Vor allem danke an den Tassilo und meinen Chef, den Kiki und Pius für die geilen Bilder, an all die Shops, wo ich meine Teile besorgt habe, und meine Kumpels, die es gar nicht erwarten können, das Bike endlich im Park fahren zu sehen. Und einen großen Dank an den Daniel von Gedoskateparks für den geilen Park, den er uns da hingestellt hat.

Intro & Interview: The Medialist
Fotos: Kiki, Pius und Max Gießer

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